Benennung von Stellwerken

[Tommy0815]

Moin zusammen !

In Göttingen gibt es ja 2 Stellwerke:

Einmal den FDL der im "Turm" (Stellwerk HG) und einmal irgendwo in einer Straße in Bahnhofsnähe (Stellwerk HGX - Stellwerk Harz Weser ).

Was bedeutet nun HGX ?

HG -> Hannover [zuständige BZ] -> Göttingen [Bahnhof]

HGX -> Hannover [zuständige BZ] -> Göttingen -> ????? [Steht das x hier eventuell für ESTW ?]

[Alwin Meschede]

Hannover [zuständige BZ]

Nicht ganz richtig. Der erste Buchstabe steht für die ehemals zuständige Bundesbahn- bzw. Reichsbahndirektion zum Zeitpunkt der Erfindung der DS100-Abkürzungen. Deshalb hat zum Beispiel Warburg die Abkürzung HWAR, obwohl heute zuständig die BZ Mitte in Frankfurt ist. Ein angehängtes X stand jahreslang nur für Ausbesserungswerke. Irgendwann ist man dazu übergegangen, es auch für ESTW zu verwenden. Die meisten stehen für den Standort einer Unterzentrale mit dem Notbedienplatz. Das ist aber auch nicht 100 % konsequent durchgehalten. Unterhalb der UZ Hildesheim HHIX hat zum Beispiel auch der unbesetzte Bereichsstellrechner Groß Düngen ein eigenes Kürzel HGDX. Hingegen hat die UZ Orxhausen überhaupt kein eigenes Kürzel. Es scheint also irgendwie davon abzuhängen, ob irgendjemand ein eigenes Kürzel für was auch immer notwendig hält und deshalb eines beantragt.

[F. Schn.]

FDL der im "Turm" (Stellwerk HG)

Falsch.

Was du da zitierst ist eine DS100-Abkürzung. Stellwerke haben normalerweise keine eigene DS100-Abkürzung, sondern gehören zu einem Bahnhof.

Wenn du den Begriff Namen verwendest, so haben Stellwerke noch aus Zeiten, wo es Pro Bahnhof mindestens 2 Stellwerke gab, sehr wohl einen Namen, im Fall von Göttingen z.B. Gf (Göttingen Fdl). Dieses Schema ist im Westen üblich (z.B. Gmf Köln Gereon Mitte Fdl und Gs Köln Gereon Süd). Im Osten ist das Schema häufig B1 + W2 (Befehlsstellwerk 1, Weichenwärter 2). Derartige Namen haben bis zu den ersten ESTWs alle Stellwerke bekommen, auch wenn es nur ein Stellwerk in der Gegend gab.

Viele neuere ESTWs hingegen bekommen keinen Namen mehr. Hin und wieder bekommen sie aber eine eigene DS100-Abkürzung. Diese Abkürzung endet dann meistens auf X. Sie besteht dann üblicherweise aus der DS100-Abkürzung von irgend einem nahen Bahnhof (z.B. Göttingen HG oder in Alwins Fall Teile der Abkürzung von Groß Düngen) ergänzt um ein X.

[Thomas U.]

...im Fall von Göttingen z.B. Gf...

Aber Gf steht doch hier umme Ecke, das kann nicht sein

Früher hat mich das tatsächlich verwirrt, weil ich immer dachte, das am Stellwerk stehende Kürzel wäre das Bahnhofskürzel, also hier sowas wie "Gelsenkirchen Hbf" Die Erkenntnis, dass das nur eine bahnhofsinterne Bezeichnung ist, die hundertfach vorkommen kann, kam erst später.

[F. Lehmann]

Bei der Nomenklatur für ESTW scheint man aber auch nicht sonderlich konsequent zu sein. Von wegen X hinten dran:

MPXN = München-Pasing ESTW UZ Nord
MPXS = München-Pasing ESTW UZ Süd
MPXM = München-Pasing ESTW UZ Südwest

Die anderen UZ'en im Bereich der PD München haben widerum keine mir bekannten DS 100-Kürzel.

Dafür hat das ESTW, das für MH B (München Hbf Betriebshof/ICE-Werk) zuständig ist, das Kürzel MHXB (München Hbf ESTW ICE BW).

[emge4]

Hannover [zuständige BZ]

Nicht ganz richtig. Der erste Buchstabe steht für die ehemals zuständige Bundesbahn- bzw. Reichsbahndirektion zum Zeitpunkt der Erfindung der DS100-Abkürzungen. Deshalb hat zum Beispiel Warburg die Abkürzung HWAR, obwohl heute zuständig die BZ Mitte in Frankfurt ist. Ein angehängtes X stand jahreslang nur für Ausbesserungswerke. Irgendwann ist man dazu übergegangen, es auch für ESTW zu verwenden. Die meisten stehen für den Standort einer Unterzentrale mit dem Notbedienplatz. Das ist aber auch nicht 100 % konsequent durchgehalten. Unterhalb der UZ Hildesheim HHIX hat zum Beispiel auch der unbesetzte Bereichsstellrechner Groß Düngen ein eigenes Kürzel HGDX. Hingegen hat die UZ Orxhausen überhaupt kein eigenes Kürzel. Es scheint also irgendwie davon abzuhängen, ob irgendjemand ein eigenes Kürzel für was auch immer notwendig hält und deshalb eines beantragt.

Wobei das nicht ganz stimmt, HGDX ist kein BSTR der UZ HHIX, sondern viel mehr das "Strecken-ESTW" Baddeckenstedt (HBAD) zwischen Groß Düngen (HGDN) und Salzgitter-Ringelheim (HSRI), an der sich auch die Awanst Derneburg (HDBG) zur ehemaligen Strecke nach Seesen befindet (heute als Anschlussgleis betrieben, AFAIK). Das ESTW wird von dem Fdl in HGDN bedient, perspektivisch geht es dann in die RBZ in Göttingen, wenn HGDN selbst auf ESTW-Technik umgerüstet wird (sollte eigentlich jetzt schon geschehen sein...).