Signalbezeichnungen in Dortmund-Barop

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Mr. X
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Signalbezeichnungen in Dortmund-Barop

#1 Beitrag von Mr. X »

Beim Versuch, die letzten offenen Fragen für den Stellwerksnachbau des Stellwerks Dortmund-Barop Baf in StellSi zu klären, bin ich auf ein paar ziemlich harte Nüsse gestoßen, bei denen ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Vielleicht hat ja jemand von euch Planunterlagen, Fotos oder Ortskenntnisse, die zur Aufklärung beitragen können. Also, erstmal ein Bild des Nachbaus in StellSi als Überblick:
Bild

Die fraglichen Stellen sind rot umkreist. Mir fehlen die Bezeichnungen dreier Sperrsignale.
1) Das Sperrsignal oberhalb von S1 ist auf den mir vorliegenden Ivlz von 1978 und 1969 nicht eingezeichnet, wohl aber das Gleis samt Weiche und Gleissperre. Das Sperrsignal ist aber deutlich auf einem Stelltischfoto aus den 80ern zu erkennen. Sinnvoll wäre dieses Sperrsignal allemal, denn ein Nahstellbereich ist nicht vorhanden, über den man in den Bereich hineinrangieren könnte (so, wie es hinter Signal N3 gelöst ist). Fotos, auf denen das Sperrsignal selbst zu sehen wäre (als Existenzbeweis), liegen mir allerdings nicht vor. Rückbau des Gleises dürfte in den 90ern erfolgt sein.
2) Auch das Sperrsignal vor Weiche 28 ist auf meinen Plänen nicht vorhanden. Seine Existenz ist allerdings bewiesen, das stand mindestens seit den 80ern bis zum Schluss im Jahr 2006. Vermuteter Name ist 2^IV. Kann das jemand bestätigen?
3) Das SFB-Einfahrsignal auf Höhe von Signal F ist auch eindeutig in seiner Existenz belegt, und zur Abwechselung auch in den Plänen eingezeichnet. Die Bezeichnung allerdings unklar. Im Bahnhofsbuch ist die Rede von "Signal Ls f". Auf dem Plan ist unleserlich etwas, dass wie "Ffs" aussieht. Die Bezeichnung "Ffs" würde aber wegen des Buchstaben 's' wenig Sinn ergeben. Das Pendant auf der anderen Seite des Bahnhofs hieß Ffa.
4) Wären da noch drei andere Beschriftungen, nämlich die Taste zwishen S1 und 1^V, sowie die zwei Tasten links von GS I, die ich nicht kenne. Aber die Chancen, dass das jemand weiß, stehen wohl nicht so gut.


P.S.: Falls jemand Informationen (z.B. das Bahnhofsbuch) zum Nachbarstellwerk Witten-Annen Nord Waf hat, wäre ich interessiert. Da bin ich von einer Klärung "letzter Fragen" nämlich ein Stück weiter entfernt als bei Barop.

Miri
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Re: Signalbezeichnungen in Dortmund-Barop

#2 Beitrag von Miri »

Ad 1, 2 und 3: Hier -> http://www.hombrucher-geschichtsverein. ... n_1979.png" target="_blank sieht das für mich halbwegs eindeutig nach 2 IV und Ff f aus, und das Ls am Gz-Schuppen ist auch da.
Ad 4: Sicher, dass die Taste in Gleis 1 eine ZT und keine AzT (braun mit weissem Punkt) ist? Der Abschnitt ist bei mir auf dem Plan sehr lang und könnte mit Achszählern ausgerüstet gewesen sein. Dann muss auch eine AzT vorhanden sein. Die beiden Tasten links von der Gs würde ich "v." bzw. "n. Gl. 4 - 8" nennen. Wenn da je was drauf stand, manchmal hat man solche unwichtigen Tasten nicht beschriftet.
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Mr. X
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Re: Signalbezeichnungen in Dortmund-Barop

#3 Beitrag von Mr. X »

Hallo Meik,

vielen Dank für die Antwort!

Zu 1-3) Die Signalbezeichnungen habe ich mal so übernommen; für das Sperrsignal, dass auf einigen Plänen fehlt, habe ich dem Bild mal die Bezeichnung 9 entnommen, auch wenn ich 9'' für wahrscheinlicher halten würde, da es 9' gibt. Aber Ich sehe keine '' auf dem Plan.

Zu Punkt 4) Ziemlich sicher. Erstens wirkt die Taste auf dem Foto außen grau und innen rot, auch wenn das Foto nicht sehr hochauflösend ist. Zweitens ergäbe die Taste als ZT einen Sinn, wenn sie für einen alternativer Durchrutschweg (Weiche 15 abzweigend), auch wenn die Position der Taste ungewöhnlich ist. Wenn dem so ist, könnte ein entsprechendes Symbol oder Text im Beschriftungsfeld gewesen sein. Drittens sind laut Bahnhofsbuch ausschließlich in Gleis 3 Achszähler verbaut (abgesehen vom Abzweig Schönau). Gleise 1, 2 und 9 hatten Gleisstromkreise. Warum in Gleis 3 keine AzT ist, weiß ich nicht (Auf dem Fernsteuertisch in Witten Hbf ist eine Achszähltaste für Gleis 3!). Hast du vielleicht eine Idee?


P.S.: Das Bahnhofsbuch zu Witten-Annen Nord habe ich inzwischen. Dort hätte ich aber noch als Unklarheiten:
1) Der Gleisabschnitt zwischen P3 und 3'' ist ohne "Überwachungsgruppe für Zwischenabschnitte" schwer vorstellbar. Aber es ist keine Gleis- oder Achszähltaste vorhanden. Kann sich das jemand erklären? (Auch hier hat die Fernsteuerung in Witten Hbf eine Taste mehr, aber die Taste ist weder schwarz noch braun-weiß, sondern grau.)
2) Die Gleissperre, die ich als x9 beschriftet habe, gibt es auf einem Gleisplan von 1975 nicht (mehr). Dort ist stattdessen eine nicht-beschriftete Weiche zur "Fa. Stama" eingezeichnet. Aber auch auf einem Gleisplan von 1963 gab es die Gleissperre so nicht, nur in der Nähe lag eine, die Gs V hieß. Die Weiche zu "Fa. Stama" existierte damals nicht. Ich vermute, dass die Sperre zu Zeiten des S60 dann Gs III hieß. Weiß jemand was dazu? Also ob und wann da eine Gs unter welchem Namen war, oder alternativ, wie der Stelltisch 1975 aussah, als dort eine Weiche lag?

Zur Übersicht ein Bild des StellSi-Nachbaus von Witten-Annen Nord Waf:
Bild

Miri
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Re: Signalbezeichnungen in Dortmund-Barop

#4 Beitrag von Miri »

Zweitens ergäbe die Taste als ZT einen Sinn, wenn sie für einen alternativer Durchrutschweg (Weiche 15 abzweigend), auch wenn die Position der Taste ungewöhnlich ist.
Stimmt, das könnte sein. Vielleicht war die einzelne Taste für Durchfahrten (gerader D-Weg), die am ZSig für Fahrten nach Gl. 9 (abzweigender D-Weg). Obwohl das mit dem Halbregelabstand dann eh interessant wird. Die braune Taste auf Wif kann auch durchaus als Ersatzteil dahin gekommen sein.
Der Gleisabschnitt zwischen P3 und 3'' ist ohne "Überwachungsgruppe für Zwischenabschnitte" schwer vorstellbar. Aber es ist keine Gleis- oder Achszähltaste vorhanden. Kann sich das jemand erklären?
Waf war ein recht altes SpDrS60. Da waren Gleistasten für Zwischenabschnitte nicht serienmässig. Hast du einen Plan mit Isoliergrenzen? Wenn das kein separater Freimeldeabschnitt ist, ist da auch bei neueren SpDrS60 nicht immer eine Gleistaste vorhanden.
Zur Gs x9: möglich, dass das früher mal eine Anschlussweiche war, die man aber nach Rückbau des Anschlusses "so hat liegen lassen", um keine neue "richtige" Gs einbauen zu müssen, so ähnlich wie die "Zwergensperre" in Witten Hbf.
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Mr. X
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Re: Signalbezeichnungen in Dortmund-Barop

#5 Beitrag von Mr. X »

Frohe Weihnachten!
Vielleicht war die einzelne Taste für Durchfahrten (gerader D-Weg), die am ZSig für Fahrten nach Gl. 9 (abzweigender D-Weg).
Schwer zu sagen. Ich hab sie instinktiv anders herum verkabelt; meist ist ja der normale Durchrutschweg auf der Taste am Signal.
Obwohl das mit dem Halbregelabstand dann eh interessant wird.
Ja. Nach Gleis 9 sollte es keinen Halbregelabstand geben. D.h. Ap1 (das wird auch nicht ohne Grund Ap1 und nicht Ap heißen) bleibt auf Kennlicht, S1 zeigt Hp2, damit das Hp2 über die volle Länge hinweg vorsignalisiert wird. Das ist in der Simulation übrigens auch so implementiert und funktionsfähig.
Hast du einen Plan mit Isoliergrenzen?
Leider nein. Nur das Bahnhofsbuch, wo die Isoliergrenzen für die Gleise 1 und 4 im Güterbahnhof prosaisch beschrieben sind, aber nicht für Gleis 3.
Da waren Gleistasten für Zwischenabschnitte nicht serienmässig. [...] Wenn das kein separater Freimeldeabschnitt ist, ist da auch bei neueren SpDrS60 nicht immer eine Gleistaste vorhanden.
Hm. Meinem Verständnis nach sind Zwischenabschnitte immer aktive Auflösegruppen. Ohne Verschlussmelder sieht man nicht, ob das Ding verschlossen ist, ohne Gleistaste kann man es nicht Einzelauflösen. Oder geht in einem solchen Fall dann nur Gesamthilfsauflösung? Wo wir schon dabei sind, es gibt ja ab und an auch mal Fälle von Gleistasten ohne Verschlussmelder (Witten Hbf 'Wif' hat im Bereich Wengern Ost welche). Was hat es damit denn auf sich?

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