Nochmal Kleinlok !!!

[Frank Wenzel]

Um dieses Thema noch mal aufleben zu lassen:

Ich bin gerade dienstlich am recherchieren auf den Internetseiten des EBA. Und als ich da eben so im passwortgeschützten Serviceteil beim User-Forum stöberte, las ich folgende Frage eines gewissen Kai:

von Kai am Dienstag, 11. März 2003 - 17:00:34
Wo finde ich eine "amtliche" Definition des Begriffes Kleinlokomotive ?
Ab-bis wann (gibt es da Geschwindigkeits- bzw. Leistungseinschränkungen?) ist eine Lok eine Kleinlok und ab wann dann eine "richtige" Diesellok.

Kommt doch einem irgendwie bekannt vor, oder? Das passt auch zeitlich ziemlich gut zu den Beiträgen des Herrn Kramer/Meier, der sich doch recht unflätig hier benommen hat. Wie war das doch: Man sieht sich immer zweimal im Leben...

Nun, dazu gab es jedenfalls folgende sachdienlichen Antworten, die ich auch gerne zitieren (wie gesagt auch aus dem EBA-Forum) möchte:

Buchtips
von Mike am Montag, 31. März 2003 - 12:54:41

Andreas Christopher: “Kleinlokomotiven deutscher Staatsbahnen, ArGe Drehscheibe e.V., Köln 2000
ISBN: 3-929082-08X

Andreas Christopher: “Deutsche Kleinlokomotiven”, Verlag Kenning, Nordhorn 1989
ISBN: 3-9800952-9-0

Dieter Loyal/Peter Große/Frank Glaubitz: “Kleinlokomotiven der Leistungsgruppen I - III”, Verlag Abend, Stuttgart 1990
ISBN: 3-926243-07-4

Herman Raabe: “Die Dieselkleinlokomotiven der Deutschen Reichsbahn, DB und DR”, Röhr-Verlag, Krefeld 1988

und außerdem noch

Kleinlok
von Andreas Kroll am Sonntag, 25. Mai 2003 - 08:50:24

Kleinlokomotiven waren früher (zur Dampflokzeit) Diesellokomotiven bis etwa 150 PS Leistung. Die Deutsche Bundesbahn hat aber aus finanziellen Erwägungen die Diesellok V 60 als Kleinlok eingestuft BR 360 um hier einen Kleinlokbediener und nicht einen Triebfahrzeugführer einsetzen zu können. Die NE haben teilweise diese Vorgehensweise übernommen und Diesellokomotiven bis etwa 600 PS als Kleinlok eingestuft. Nach der FV-NE legt der OBL fest was eine Kleinlok ist.

Wie ich finde durchaus fundierte Antworten, die ein Dankeschön durchaus wert sind, aber manche haben in ihrer Jugend offenbar ja eine Extraportion "Anstand" mitbekommen...

[Gast]

Die Definition Kleinlok hat sich über die Jahre entwickelt und auch verbreitert, da letztlich ein wirtschaftliches und kein technisches Interesse an der Definition besteht.
Ursprünglich waren (Diesel- oder Akku-) Lokomotiven bis 150 PS so eingestuft, das paßte dann aber schon bei der Leistungsklasse III (33x) nicht mehr und so half man sich mit der effektiven statt der Motor-Leistung.
Die Köf III half dann auch, die Höchstgeschwindigkeit auf 45 km/h festzulegen. Als die 260/1 umgezeichnet werden sollte, änderte man die Definition schnell auf 480 kW und 60 km/h (welche Werte haben wohl die V60er?). Man erkennt mit Recht eine gewisse Willkür und Tendenz, die Grenze nach oben zu verlegen, damit einfacher ausgebildetes Personal statt Rangierlokführer eingesetzt werden können.
Mal sehen, wann es eine 39x anstelle der 29x gibt (Kleinloks sind dann bis 1000 kW und bis 80 km/h), aus Scham warten die den Abgang der 212 ab?
Mal sehen, auf welche Art die Bahn noch am Personal spart ...