Zusi-Forum

Hallo zusammen,

auch bei uns ist so ein Dreifach-Radspannwerk für drei Kettenwerke mit festem Tragseil verbaut.

Im Bestand habe ich keins gefunden und deshalb ein Zweier in ein Dreier umgebaut.





Das habe ich im Bestand nicht gefunden und deshalb ein Zweier auf ein Drei umgebaut.



Gruß
Franz

Im Forum wurde ja schon mal über eine exotische 6-feldrige Nachspannung diskutiert: viewtopic.php?p=322014#p322014


Noch viel besser ist aber das 8-feldrige Parallelfeld zwischen Eggmühl und Neufahrn:
https://youtu.be/oRZoFM5JQUU?t=2345

Weiß jemand, warum man das so gebaut hat?

Das ist tatsächlich eine sehr komische Konstruktion. Zuerst dachte ich, dass es sich um eine Art Schutzstrecke handelt, aber dafür fehlt es an Isolatoren im Kettenwerk. Im Grunde sind das einfach nur 3 4-feldrige Parallelfelder. Der 5. Mast trägt dann noch einen Trennschalter mit Freiluftendverschluss, vermutlich für irgendeine Einspeisung ins Kettenwerk. Der nächste Mast hat einen Trennschalter der die beiden Kettenwerke elektrisch verbindet (in diesem Fall in geöffneter Stellung) und der vorletzte Mast hat erneut einen Trennschalter mit FEV.

Meine Theorie wäre, dass man hier einfach nur zwei Abschnitte trennt und gleichzeitig einspeist. Die Lösung über sechs Felder könnte aufgrund des Bogenradius zustande kommen. Normalerweise hätte man hier auch zwei 4-feldrige Parallelfelder hintereinander anordnen können, allerdings dürfte diese Variante günstiger sein, da hier auf vier Radspannwerke inklusive Winkelmaste verzichtet werden kann.

Die TSI-Bauart der Schutzstrecken auf Schnellfahrstrecken in Frankreich sieht ähnlich aus und hat im Grund die gleiche Aufgabe.

Kurze und knappe Erklärung: Steinrain ist eine Kuppelstelle auf der freien Strecke Neufahrn - Eggmühl.

Mangels anderer öffentlich zugänglicher Quellen dazu folgende Erläuterung von VDE8.de:

Kuppelstellen (15-kV-Schaltanlagen mit nur einem Leistungsschalter bei Streckenspeisung in Querschaltung) verbinden die Speisebereiche benachbarter Schaltanlagen bei besonders großen Schaltanlagenabständen mit dem Ziel der höherer Belastbarkeit der Strecken und besseren schutztechnischen Selektivität.

Maurice war des Rätsels Lösung also auf der Spur.

Was bauen die Franzosen denn hier (LGV Est) für dekorative Schleifchen in ihre (zum Glück nicht Fahr-)Leitung?

Danke für das Bild (Habe mich in den Mitfahrten immer gefragt, wie das en détail aussieht).

Tatsächlich handelt es dabei um Spiralen für den Vogelschutz. Die Leitung soll dadurch wohl besser Sichtbar für Vögel werden.

Gefunden an einer Bahnhofsgaststätte – bestens isolierte Lichterketten ;-)

GRANDIOS … Das gefällt mir wirklich gut

Zweitjob: Rankhilfe.

Ich hätte übrigens nichts dagegen, wenn wir in Zusi auch so etwas hätten. Lockert auf.

Wenn das Grünzeug über die Isolatoren wuchert, besteht dann nicht bei starkem Regen die Gefahr eines elektrischen Schlags?

Gruß
Christian

Hallo,

der Mast ist geerdet, Strom nimmt immer den kurzen Weg. Das dürfte zum Auslösen des Unterwerks führen, und dann war es das mit Strom.

Gruß

Ralf

Dürfte auf jeden Fall unangenehm werden

Christian Wietzoreck hat geschrieben: ↑08.10.2023 20:34:07 Wenn das Grünzeug über die Isolatoren wuchert, besteht dann nicht bei starkem Regen die Gefahr eines elektrischen Schlags?

Selbst ohne Regen reicht idR ein Kontakt der Pflanzen mit stromführenden Teilen der Oberleitung für eine Auslösung aus. Normalerweise wird nach der Auslösung wieder zugeschaltet, sollte es aber dann nochmals zu einem Kurzschluss kommen, muss eine Fachkraft die Anlage inspizieren. Der Klassiker sind Vögel, die Ausleger und Mast oder stromführende Teile an Mastschaltern mit stromlosen überbrücken. Nach der Auslösung fällt der Geier dann sprichwörtlich vom Ast, es gab aber auch schon Fälle, in denen sich der Vogel so verkeilt hat, dass eine Zuschaltung der Schaltgruppe nicht mehr möglich war und die Fachkraft den Kadaver vom Mast entfernen musste.

Um es in Kontext zu rücken: Auf größeren Bahnhöfen gehört diese Thematik oft zum Tagesgeschäft, wobei die Häufigkeit nach eigener Erfahrung je nach Örtlichkeit sehr unterschiedlich sein kann.

Naja, für eine Auslösung bedarf es eines Kurzschlussstromes von >25kA, das schaffen kleinere Pflanzen nicht immer, die fangen eher an zu brutzeln und brennen weg bevor es zur Auslösung kommt. Selbst schon mehrfach gesehen.
Die viel schlimmere Problematik ist, dass Feuchtigkeit gebunden wird, das ist der Haltbarkeit des Mastes und der Befestigungsmaterialien nicht zuträglich.

Der Mast steht im Bf GE-Bismarck am BÜ Uechtingstraße, wenn jemand den zuständigen Gärtner kennt, kann er ja mal Bescheid geben

Und bitte auch gleich das Grünzeug entlang der Gleise entfernen, damit man dort wieder fotografieren kann

Das Grünzeug entlang der Gleise zu beseitigen reicht schon Vielen Dank für den Tipp für einen neuen Fotostandort.

Leif K. hat geschrieben: ↑11.10.2023 21:12:29Vielen Dank für den Tipp für einen neuen Fotostandort.

Wenn du noch einen suchst... im Gelsenkirchener Hafen geht ein Weg ab, der entlang der Bahnstrecke über Rhein-Herne-Kanal und Emscher führt. Da ist im Moment alles gerodet, man braucht aber Wolkenwetter, sonst passt die Sonne nicht. Zwischen den beiden Gewässern sieht der Weg mittlerweile nur noch aus wie ein unscheinbarer Grünstreifen, aber er steht offiziell in Karten drin, man steht dort also zumindest gesetzeskonform...

Passend zum Thread findet man hier windschiefe Masten sowie eine Mischung verschiedener Auslegerbauarten

Der gefällt mir auch, herzlichen Dank, die Stelle werde ich ohne Probleme finden. Der Schiefstand der Masten erinnert mich an frühere Sonderdienste nach Belgien hinein. Da war es aber nur die Bahnsteigbeleuchtung, bei der jede Lampe in eine andere Himmelsrichtung funzelte

Hallo,

im Ruhrgebiet gibt es das öfters. Teilweise auch länger Masten, damit man die Bergsenken des Steinkohlebergbaues ausgleichen konnte.

Gruß

Ralf