Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

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Maik Feller
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Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#1 Beitrag von Maik Feller »

Hallo,

beim bau meinen Modul Parkstein-Hütten hab ich mich näher mit den Spannwerke beschäftig.

Dabei ist mir Aufgefallen das beide Seiten unterschiedlich sind bei gleicher Anzahl Signale/Weichen.

Da sind mir natürlich ein paar Fragen aufgekommen:

Spannwerke I/II und III/IV könnten das die weichen Verschlüsse sein.
Weiche 8 Steht kein Spannwerke Weiche 2 Schon.
Links die Signale Habe jeweils ihr eigenes Spannwerke und recht je zwei zusammen.

Abstand Stellwerk zu N1/2 ca. 220m und zu P1/2 520m

blau sind die Spannwerke und rot die Drahtführungen
Bild

zwei der Spannwerke (links Hs2II und rechts Hs1II)
Bild


Gruß Maik
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Lutz Troitzsch
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#2 Beitrag von Lutz Troitzsch »

Hallo

Die Spannwerke I/II III/IV sind Doppelsteller Riegelspannwerke sie dienen der Sicherung der Weichen 2 und 8 sie verschließen die Weichen 2 und 8 in beiden Stellungen.
Könnte es sein das der Fdl aus dem Eg ins Stellwerk verbannt wurde.
Somit würde sich der Doppelsteller Effekt erklären lassen.
Denn Hs1 I Hs2 I sowie P1 P2 sind Doppelsteller.
Weiche 8 kein Spannwerk ?
Wieviel Drahtzugleitungen werden zur Weiche 8 geführt?

Mfg
Lutz
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Konstantin E.
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#3 Beitrag von Konstantin E. »

Spannwerke I/II und III/IV sind Doppelsteller-Riegel. Die Weichen 2 und 8 sind bei den Einfahrzugstraßen von der Spitze her befahren, bei über 40 km/h sind die Riegel dann Pflicht. Dass die Weiche 2 ein weiteres Spannwerk hat, hat vermutlich mit dem Abstand Stellwerk <-> Weiche zu tun. Da das Bild schematisch ist, ist dies nicht genau zu bestimmen. Allerdings spricht der Abstand Stellwerk <-> Ausfahrsignale stark dafür.
Die Hs-Signale müssen jeweils ein eigenes Spannwerk haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Durfahrvorsignale mit Drahtzug gesteuert sind, eigentlich sind die immer elektrisch gestellt.
Was ist denn mit der Gleissperre, ist die orts- oder ferngestellt?

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Maik Feller
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#4 Beitrag von Maik Feller »

Stellwerk befindet sich links im Anbau.

Bild

Abstand Stellwerk zu W8 ca.330m und zu W2 ca.630m Draht.

Die Signale werden alle mit Drahtzug gesteuert und
die Gleissperre wahr ortsgestellt mittlerweile rückgebaut so wie Weiche 7

Gruß Maik
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F. Schn.
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#5 Beitrag von F. Schn. »

Hallo Maik,

mir ist ehrlich gesagt nicht so klar, was genau jetzt deine Frage ist. Sollen wir nach Plausiblitäten Ausschau halten?
Hast du die Beschriftung in der Skizze direkt von den Bildern abgelesen?

Ansonnsten haben Lutz und Konstantin eigentlich schon alles gesagt: Römische Ziffern sind Weichenriegel (das kann man laienhaft als Verschluss bezeichnen, solange du nicht ins Detal gehen willst also in etwa richtig), und wenn man Riegelt wird die Sicherheit der Weichen grob gesagt dadurch sichergestellt (müsste man auf Spannwerk verzichten können???)

Bei mechanischen Vorsignalen, die am Standort von Haupsignalen stehen (meist AVsigs am Standort von Esigs), holt man sich einige Probleme zum Einschmeißen von Fahrstraßen ins Haus, so dass das sehr ungewöhnlich wäre, wenn das stimmen sollte. Man macht sie im Regelfall lieber elektrisch. (Die Hauptsignale (also die Esigs und Asigs und auch die meist allein stehenden EVsigs) bleiben natürlich mechanisch.) Grundsätzlich wäre in Bayern zwar noch Hp-Ru-Mäßige Besonderheiten denkbar, aber wenn die IB-Nahme 1961 stimmt schon lange nicht mehr.

Das der Rest Schlüsselabhängig seien soll ist auch einigermaßen Plausibel.
Zuletzt geändert von F. Schn. am 20.06.2017 18:24:12, insgesamt 3-mal geändert.
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Konstantin E.
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#6 Beitrag von Konstantin E. »

F. Schn. hat geschrieben:und wenn man Riegelt wird die Sicherheit der Weichen grob gesagt dadurch sichergestellt (müsste man auf Spannwerk verzichten können???)
Nein kann man nicht, da es schon immer heiße und kalte Tage gab (auf Sommer und Winter verzichte ich mal, da es heutzutage nicht mehr eindeutig ist, in welcher Jahreszeit wir uns befinden)

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Ronny
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#7 Beitrag von Ronny »

Um das mal noch zu präzisieren: Man kann eine Weiche nur verriegeln, wenn sie in Endlage ist. Ist die Drahtzugleitung der Weiche nicht gespannt, erreicht der Weichenantrieb nicht die Endlage. Deshalb sind Spannwerke auch an Weichen mit Riegel erforderlich.

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F. Schn.
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#8 Beitrag von F. Schn. »

Ok. Wenn man selbst für so kurze Wege Spannwerke benötigt, dann fehlt das offenbar in diesem Fall. (?) Grundsätzlich kann man aber selbst Handweichen durch Riegeln Signalabhängig machen.
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Ronny
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#9 Beitrag von Ronny »

Selbstverständlich. – Und das ist auch nicht mal eine Seltenheit. Dann braucht man natürlich bloß Spannwerke für die Riegelleitung.
Und es gibt sogar ortsbediente Riegel an ortsbedienten Weichen: Riegelhandschlösser. Sogar im ESTW ...

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F. Schn.
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#10 Beitrag von F. Schn. »

Also: So wie ich das mitbekommen habe, verzichtet man auf Spannwerke bei geriegelten Weichen nur bis 100 m.
Aber noch mal an Maik: Möchtest du was bestimmtes wissen?
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Lutz Troitzsch
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#11 Beitrag von Lutz Troitzsch »

F.Schn.

Du hast keinerlei Fachkenntnisse von Stellwerken der Bahn.
Ein mechanisches Stellwerk benötigt für jede Stellleitung ein Spannwerk.
Die Spannwerke werden verwendet für Weichen Riegel und Signale.
Von deren Sorte gibt es Doppelsteller Riegel und Signale.
Die einzigen Drahtzugleitungen die ohne Spannwerk verwendet werden sind die Leitungen von Schranken.

Ronny
Handverschlüsse bleiben Handverschlüsse ein Riegelhandschloss ist ein Handverschluss ob fest angebaut oder nicht,

Lutz
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F. Schn.
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#12 Beitrag von F. Schn. »

Hallo Lutz,

für soche extremen Details wie die Anzahl der Signalschaltkästen oder den Verzicht auf Spannwerke muss ich natürlich auf Recherche oder Kontakte zurückgreifen.

Daher wollte ich mal fragen, woher du deine Informationen hättest.

Gruß
F. Schn.
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Maik Feller
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#13 Beitrag von Maik Feller »

Hallo

und Danke für die vielen Antworten.
F. Schn. hat geschrieben: mir ist ehrlich gesagt nicht so klar, was genau jetzt deine Frage ist. Sollen wir nach Plausibilitäten Ausschau halten?
Hast du die Beschriftung in der Skizze direkt von den Bildern abgelesen?
Meine Fragen wurden so weit beantwortet.
Die Beschriftung hab ich von den Spannwerk abgelesen.
F. Schn. hat geschrieben: Ansonnsten haben Lutz und Konstantin eigentlich schon alles gesagt: Römische Ziffern sind Weichenriegel (das kann man laienhaft als Verschluss bezeichnen, solange du nicht ins Detal gehen willst also in etwa richtig), und wenn man Riegelt wird die Sicherheit der Weichen grob gesagt dadurch sichergestellt (müsste man auf Spannwerk verzichten können???)
Ins Detail brauchen wir nicht gehen.
Hab noch mahl bei Weiche 8 geschaut,
hat wohl keine Spannwerk die Stelldrähte gehen an denn Spannwerken vorbei.
F. Schn. hat geschrieben: Bei mechanischen Vorsignalen, die am Standort von Hauptsignalen stehen (meist AVsigs am Standort von Esigs), holt man sich einige Probleme zum Einschmeißen von Fahrstraßen ins Haus, so dass das sehr ungewöhnlich wäre, wenn das stimmen sollte. Man macht sie im Regelfall lieber elektrisch. (Die Hauptsignale (also die Esigs und Asigs und auch die meist allein stehenden EVsigs) bleiben natürlich mechanisch.) Grundsätzlich wäre in Bayern zwar noch Hp-Ru-Mäßige Besonderheiten denkbar, aber wenn die IB-Nahme 1961 stimmt schon lange nicht mehr.
In meinen Fahl sind die AVsigns am Standort der Esigs mit Drahtzugleitung gesteuert.
Bild



Hier hab ich noch ein Bild von den Signalen P1/2 und Hs 1I/2I (Doppelsteller)
Bild
zu sehen 2 Stelldrähte für die Signalen P1/2 und zwei für Hs 1I/2I

Danke und Gruß
Maik
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#14 Beitrag von Miri »

Bei mechanischen Vorsignalen, die am Standort von Hauptsignalen stehen (meist AVsigs am Standort von Esigs), holt man sich einige Probleme zum Einschmeißen von Fahrstraßen ins Haus, so dass das sehr ungewöhnlich wäre, wenn das stimmen sollte. Man macht sie im Regelfall lieber elektrisch.
Heute macht man die vielleicht elektrisch. Früher gab's dafür elektrische Scheiben- und Flügelkupplungen und gewisse elektrische Abhängigkeiten (Stichwort: elektrische Signalhebelsperre am Vorsignalhebel). So wird das hier auch sein.
Was das fehlende Spannwerk für W 8 angeht: ich erinnere mich dumpf, dass man -zumindestens im Bereich ex-DB- bei sehr kurzen Drahzuglängen auf die Spannwerke verzichten durfte. Nur musste die Weiche dann in beiden Endlagen geriegelt werden können. Ich muss da mal die entsprechenden Vorschriften raussuchen...
Edit:
DB Fachbuch 'Das mechanische Stellwerk' hat geschrieben:Aus wirtschaftlichen Gründen wird bei Leitungslängen bis etwa 100 m auf Weichenspannwerke verzichtet und zwar:

a) bei Weichen mit Riegel

b) bei Weichen ohne Riegel oder Zungenprüfer, die als Schutzweichen dienen oder oder stumpf befahren werden.

In diesen Fällen wird ein Weichenantrieb ohne Drahtbruchsperre eingebaut.
Bei diesem Stw hat man die 'etwa 100 m' wohl etwas grosszügig ausgenutzt...
Zuletzt geändert von Miri am 04.07.2017 00:10:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Maik Feller
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#15 Beitrag von Maik Feller »

Maik Feller hat geschrieben: Weiche 8 Steht kein Spannwerke Weiche 2 Schon.
Hallo zusammen,

zur meiner Damaligen frage, dass im Gleisfeld kein Spannwerk für Weiche 8 steht.
Habe ich jetzt neue Infos bekommen.
Das Spannwerk befindet sich im Keller des Stellwerkes, dort sind noch weitere für weiche W1, W7 Gleissperre Gs1 und Gs2 und noch Drei ohne Bezeichnung unter dem Schlüsselschalter für Weiche 5 und 6, vielleicht mahl dafür vorgesehen.


Gruß Maik
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Re: Spannwerke von Mechanischen Stellwerken

#16 Beitrag von Maik Feller »

Gleisplan
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Zuletzt geändert von Maik Feller am 19.04.2019 21:18:01, insgesamt 2-mal geändert.
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