Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Das wäre m.E. ein wunderschönes Thema, bei dem uns Jörg Haase in seiner genialen Art und Weise fundiert ein weiteres Stück Grundlagenwissen der Eisenbahnbremstechnik beibringen und gleichzeitig für die Nachwelt erhalten kann.
Jörg,
wollen Sie übernehmen?
Grüße
Johannes
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Johannes
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Guten Abend,
die Bremsgewichte der Güterwagen beziehen sich immer auf die schnellwirkende Bremsstellung P. Im UIC Merkblatt 544-1 Bremse/Bremsleistung ist dies so festgelegt. Die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke wird je nach Gefälle in der Bremsstellung G (langsam wirkend) über die Bremstafel angepasst. Im Anhang des Merkblatt 544-1 sind die Bremswege solcher Züge in Bremsstellung G für verschiedene Neigungen in einem Koordinatensystem dargestellt. In X Richtung sind die Bremshundertstel des Zuges aufgetragen und in Y Richtung der Bremsweg. Die eingetragenen Graphen sind für die wichtigsten Geschwindigkeiten eingezeichnet und ermöglichen so die Anfertigung einer Bremstafel für die Bremsstellung G. Das bedeutet die ermittelten Bremsgewichte in P werden über die Bremstafel an den längeren Bremsweg in G angepasst. In der Tat wurden früher die Bremsgewichte durch den Bremsstellungwechsel im Lastwechsel geändert. Diese mechanische Einrichtung war jedoch sehr Instandhaltungsintensiv und hierdurch oft ohne Funktion. Zu dieser Zeit waren Gützerzüge die in Bremsstellung P verkehrten eher selten. Heute ist das genau umgekehrt und es macht Sinn die Anpassung bei der Bremsstellung G über die Bremstafel betrieblich zu berücksichtigen.
Viele Grüße
Jörg Haase
die Bremsgewichte der Güterwagen beziehen sich immer auf die schnellwirkende Bremsstellung P. Im UIC Merkblatt 544-1 Bremse/Bremsleistung ist dies so festgelegt. Die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke wird je nach Gefälle in der Bremsstellung G (langsam wirkend) über die Bremstafel angepasst. Im Anhang des Merkblatt 544-1 sind die Bremswege solcher Züge in Bremsstellung G für verschiedene Neigungen in einem Koordinatensystem dargestellt. In X Richtung sind die Bremshundertstel des Zuges aufgetragen und in Y Richtung der Bremsweg. Die eingetragenen Graphen sind für die wichtigsten Geschwindigkeiten eingezeichnet und ermöglichen so die Anfertigung einer Bremstafel für die Bremsstellung G. Das bedeutet die ermittelten Bremsgewichte in P werden über die Bremstafel an den längeren Bremsweg in G angepasst. In der Tat wurden früher die Bremsgewichte durch den Bremsstellungwechsel im Lastwechsel geändert. Diese mechanische Einrichtung war jedoch sehr Instandhaltungsintensiv und hierdurch oft ohne Funktion. Zu dieser Zeit waren Gützerzüge die in Bremsstellung P verkehrten eher selten. Heute ist das genau umgekehrt und es macht Sinn die Anpassung bei der Bremsstellung G über die Bremstafel betrieblich zu berücksichtigen.
Viele Grüße
Jörg Haase
- Achim Adams
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Grundsatz: Sicherheit vor Pünktlichkeit!
Ein Zug muss rechnerisch "mindestens" diese oder jene Werte erreichen. Meistens liegt ein Zug faktisch deutlich über diesen Mindestwerten, diese dürfen aber nicht angenommen werden.
Wenn aufgrund dieser oder jener Umstände in P weniger Bremshundertstel erreicht als in G, dann isses halt so! Blöd, aber zur sicheren Seite hin.
Ein Zug muss rechnerisch "mindestens" diese oder jene Werte erreichen. Meistens liegt ein Zug faktisch deutlich über diesen Mindestwerten, diese dürfen aber nicht angenommen werden.
Wenn aufgrund dieser oder jener Umstände in P weniger Bremshundertstel erreicht als in G, dann isses halt so! Blöd, aber zur sicheren Seite hin.
Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Ich habe eine Frage zur Digitalen Automatischen Kupplung: Im Gegensatz zur SchaKu an Triebwägen können sich bei Güterwägen die Pufferhöhen ja durchaus recht erheblich unterscheiden. Wie wird a) der Höhenausgleich selbst und b) eine Parallelführung der Kupplungsflächen (sonst würden ja HL und HBL nicht dichten oder habe ich einen Denkfehler?) erreicht?
Bei der Cargo-Flex Hybrid von Voith erkenne ich sowas wie ein Doppelgelenk, bei der "normalen", die ja an Wägen angebaut werden soll nicht.
Bei der Cargo-Flex Hybrid von Voith erkenne ich sowas wie ein Doppelgelenk, bei der "normalen", die ja an Wägen angebaut werden soll nicht.
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Die Kupplungen haben einen großen Fangbereich durch die Auflaufhörner. Durch die Geometrie zentrieren sich die Kupplungen automatisch. Kurz vor der Berührung der Grundplatten wird der Mechanismus freigegeben und die Federn ziehen die Kupplungen zusammen bzw. die restliche Bewegungsenergie sorgt dafür, dass die Grundplatten aufeinander treffen und erst danach nimmt die Federung die Energie auf, die im auflaufenden Fahrzeug steckt.
Bei Youtube gibt es Videos auf dem Kanal "Der Silberling" und das hier gibt es auch noch:
https://youtu.be/yQwh2RnwY-w?si=39csFfCTO2MG06Qo
Jede Kupplung ist gefedert und beweglich gelagert, allerdigs wird das Gelenk vermutlich weiter im Wagen drin sein. Der Zughaken hat ebenfalls ein Gelenk, dessen Bolzen weiter im Wagen steckt Seitlich ist der Zughaken rund 10 cm zu beiden Seiten beweglich.
Grüße
Moritz
Bei Youtube gibt es Videos auf dem Kanal "Der Silberling" und das hier gibt es auch noch:
https://youtu.be/yQwh2RnwY-w?si=39csFfCTO2MG06Qo
Jede Kupplung ist gefedert und beweglich gelagert, allerdigs wird das Gelenk vermutlich weiter im Wagen drin sein. Der Zughaken hat ebenfalls ein Gelenk, dessen Bolzen weiter im Wagen steckt Seitlich ist der Zughaken rund 10 cm zu beiden Seiten beweglich.
Grüße
Moritz
Ich arbeite gern für meinen Konzern. Initiative für mehr Arbeit
Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Ist in Ordnung, hatte nen Denkfehler.
War aus irgend einem Grund der Meinung die Platten müssten unbedingt vertikal sein...
War aus irgend einem Grund der Meinung die Platten müssten unbedingt vertikal sein...
- Michael Springer
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Mir ist gerade aufgefallen, dass der DB InfraGo Trassenfinder eine neue Option hat: Zusi starten und die Strecke/Fahrplan laden



Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

Und was passiert, wenn die Strecke (teilweise) nicht existert?
Liebe Grüße
yxyx
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Moin,
Hat jemand zufällig die Maße eines Schlussscheibenhalters? Ich habe eine Schlussscheibe ausgemessen. Der Querschnitt des unteren Endes ist rund 53 mm × 6 mm. Ich möchte nun gerne wissen, ob auch 9 mm dort hinein passen. In der EN 16116 müsste das stehen, aber die Norm liegt mir nicht vor.
Grüße
Moritz
Hat jemand zufällig die Maße eines Schlussscheibenhalters? Ich habe eine Schlussscheibe ausgemessen. Der Querschnitt des unteren Endes ist rund 53 mm × 6 mm. Ich möchte nun gerne wissen, ob auch 9 mm dort hinein passen. In der EN 16116 müsste das stehen, aber die Norm liegt mir nicht vor.
Grüße
Moritz
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn
Hallo Moritz,MBT Kuhl hat geschrieben: 08.05.2025 15:21:28 Hat jemand zufällig die Maße eines Schlussscheibenhalters? Ich habe eine Schlussscheibe ausgemessen. Der Querschnitt des unteren Endes ist rund 53 mm × 6 mm. Ich möchte nun gerne wissen, ob auch 9 mm dort hinein passen. In der EN 16116 müsste das stehen, aber die Norm liegt mir nicht vor.
wenn Du mir Deine Email-Adresse verrätst, schicke ich Dir was entsprechendes zu.
Viele Grüße
Wolfgang