Zusammenarbeit via TCP/IP-Interface mit Zugsimulatoren auf dem PC, beispielsweise Zusi (http://zusi.de/screenshots.htm). Dies würde die momentan noch automatische Ansteuerung der Signale innerhalb der Simulation ersetzen und den Grad der Realität erhöhen. Die Entwickler arbeiten derzeit an der Bereitstellung einer entspr.
Ist jemandem etwas näheres zu diesem Projekt bekannt bzw. ist der Ersteller hier aktiv?
Na aktiv ist wohl übertrieben, aber ich lese ab und zu mit ...
An dieser Stelle gleich die Frage an alle:
Viele Infos bei der Entwicklung konnte ich der Stellwerk-Dokumentation entnehmen, aber bei einigen Sonderfällen - insbesondere im Störungsfall - mußte ich ziemlich improvisieren und würde das gerne noch realistischer machen.
Gibts jemanden, der mir vielleicht ein wenig helfen könnte ?
Ich würde dann die Fragen mailen oder posten ...
Die häufigste Störung, die so im Alltag auftritt ist eigentlich keine Störung, sondern nur ein Fehler: der blinkene Haltmelder eines Signals. Hat nix anderes zu bedeuten, als dass der Hauptfaden einer bzw. der Rotlampe durchgebrannt ist. Die Anlage schaltet um auf den Nebenfaden, das einzige, was man noch machen muss ist dem Signaltechniker Bescheid zu sagen, der dann die Lampe tauscht. Ansonsten gibts keine Probleme, das Signal bleibt stellbar.
Die wohl häufigste richtige Störung ist dann, das eine Fahrstrasse nicht ganz einläuft, sprich nach der Start-Ziel-Bedienung geht das Signal nicht auf Fahrt. Die Ursachen sind vielfältig, häufig sind es Relais, die nicht das machen, was sie sollen, oder durchgebrannte Gelb- oder Grünlampen. Abhilfe: hilfsauflösen, neu einstellen. Hilft das auch nix, wirds etwas komplizierter. Dann kommts nämlich z.B. darauf an, ob der FfM leuchtet oder nicht, ob es sich um eine Ausfahrt handelt oder nicht etc.
Auch gerne genommen: Fehlzählungen bei den Achszählern. Ab und an verzählen sich die Viecher bzw. zählen überhaupt nicht mehr aus oder ein. Liegt meist daran, dass sich die Frequenz der Kontakte verstellt hat. Auf dem Tisch daran erkennbar, dass der Zug im betroffenen Abschnitt eine Rotausleuchtung hinterlässt. Meist hilft es, den betroffenen Achszähler mit der AzGrT in Grundstellung zu bringen. Allerdings ist die Bedienung der AzGrT an gewisse betriebliche Bedingungen geknüpft, einfach so darf man die nicht bedienen. Was man machen muss, bevor man die AzGrT bedienen darf richtet sich u.a. danach ob der betroffene Abschnitt ein Bahnhofs- oder Blockabschnitt ist (Stichwort: Einzelräumungsprüfung).
Im Winter natürlich eingefrorene Weichen oder Eisstücke zwischen Zunge und Backenschiene. Die Weiche kommt nicht in Endlage, im Stelltisch daran erkennbar, dass der StÜM länger blinkt, als normal. Zusätzlich kommt nach 15 sec Blinken der Weichenwecker und der rot blinkene W-Melder. Oft hilft da mehrmaliges Umstellen, wenn nicht: rausgehen, nachsehen, den Fremdkörper entfernen. Ist keiner da, tja, dann wirds lustig, dann darf man die Weiche kurbeln und ggf.mit Handverschluss sichern.
Schlecht geschmierte Weichen oder im Sommer eingetrocknete Weichen zeigen ähnliche Symptome, hier bringt mehrmaliges Umstellen oft etwas.
Wohl die unproblematischste Stöung ist der Netzausfall: die Anlage schaltet von selbst auf Umformerbetrieb um, wenn vorhanden startet das Netzersatzaggregat automatisch und übernimmt dann die Stromversorgung. Bei älteren Stw muss man es teilweise manuell starten.
Marcel Zehl hat geschrieben:Nicht zu vergessen sind auch Störmeldungen an BÜs, obwohl die Anlage draußen meist einwandfrei funktioniert. Tritt besonders bei EBüT 80-Anlagen auf
Kann das Hitzeabhängig sein? Seit es doch mal wärmer geworden ist kommt man fast um keine Schicht mit Befehl 8 (natürlich bei komplett gesichertem BÜ und blöd schauenden Autofahrern beim Schlüsseln )
Manchmal hab ich eher das Gefühl, sowas ist jahreszeitenabhängig. Besonders im Fühling und im Herbst treten kleinere Störungen häufiger auf (z. B. dass die el. StrTsp beim mech. Stw vereinzelt nicht auslöst).
Wer nicht kommt zu rechten Zeit, der muss sehen was übrig bleibt.
Naja, die EBüT 80 sind ja m.W. teilweise elektronisiert -mit den entsprechenden Folgen (spontan bescheuertes Verhalten, Hitzeempfindlichkeit).
Besonders im Fühling und im Herbst treten kleinere Störungen häufiger auf (z. B. dass die el. StrTsp beim mech. Stw vereinzelt nicht auslöst).
Das dürfte wohl am Wetter liegen. Regen verringert halt den Widerstand zwischen den beiden von einander isolierten Schienen, was die Relaisgruppe, die die StrTsp auslöst, leicht verwirren kann, wenn man sie schlecht eingestellt hat. Im Sommer ist es jahreszeitbedingt meist trocken, im Winter auch, ausserdem haben Schnee und Eis m.W. eine geringere elektr. Leitfähigkeit, als flüssiges Wasser.
In den EBÜT-Anlagen der Anfangszeit war m.W. eine Schienenkontakt-Bauform verwendet, die Impulse erzeugte, welche leider nur sehr entfernt die zum Auslösen der Schaltvorgänge erwünschte Rechteckform aufwiesen. Im Zweifel reagierten diese Anlagen gemäß Fail-Safe-Prinzip zur sicheren Seite hin und steuerten die Schranken zu.
Auch das sind natürlich Störungen...
Wer sich für die Bedienung von Spur 60(0)-Stellwerken interessiert, dem kann ich nur empfehlen, sich die GdED-Ratgeber zum Thema anzusehen. Gibt's per Fernleihe.
EDIT: Wenn man ein Stw per Software simulieren will, sollte man sich die Innenschaltungen ansehen, um die Anlage wirklich verstehen zu können. Lesetipp: Die GdED-Zeitschrift "Eisenbahntechnische Praxis" aus den 70ern und 80ern, die es in gut sortierten Verkehrswesen-Bibliotheken gibt. Da gibt es eine Reihe von Artikelserien über Siemens 60 und 600, sowie Lorenz 30 (iiih) und 60, die sehr ins Detail gehen.
Zuletzt geändert von Björn Schließmann am 30.05.2006 16:02:05, insgesamt 1-mal geändert.
also meine häufigste störung ist achszählerstörung. d.h. der zug fährt in einen abschnitt ein wird also eingezählt. wenn der zug den abschnitt verlässt muss die gleiche anzahl an achsen wieder ausgezählt werden. past die anzahl der achsen nicht mit dem überein wie eingezählt wird, bleibt der abschnitt rot. also besetzt. dann lässt man sich vom benachtbarten fdl die zugschlußmeldung geben. danach bedienen wir die Achszählergrundstelltaste. ist diese unwirksam bekommt der zug einen befehl, "fahren auf sicht". kann man die störung dann immer noch nicht beheben, fahren wir räumungsprüfung auf zeit (rpz). d.h. jeder zug muss vom benachbartem fdl zurückgemeldet werden. das geht solange, bis die technische fachkraft rpz aufhebt.
Björn Schließmann hat geschrieben:Wenn man ein Stw per Software simulieren will, sollte man sich die Innenschaltungen ansehen, um die Anlage wirklich verstehen zu können.
das setzt aber voraus, dass man die Innenschaltung selbst versteht...
Das ist die Spule eines 2 s abfallverzögerten Relais namens H1, Klemmen 1 und 12. Wobei mich die 1 etwas wundert, ich hätte eher Klemmen 11 und 12 erwartet.
Der halbe Kasten auf dem Kreis bedeutet eigentlich "Haftrelais" (zumindest bei Sp600) -- dass es Haftrelais mit Abfallverzögerung geben soll wundert mich gerade etwas. Bei einem Haftrelais steht normalerweise auch noch A oder R im Kreis (für Anzugs- oder Rückstellspule).
Aus welchem Plan ist das Symbol denn, wenn man fragen darf?
Björn Schließmann hat geschrieben:Aus welchem Plan ist das Symbol denn, wenn man fragen darf?
Das ist aus der Einschalt-Baugruppe für eine EBÜT80-Anlage.
Es hat eigentlich also nichts mit dem ursprünglichen Thema zu tun, aber ich wollte keine neue Beitragskette anfangen.
Ganze "Kästen" gibt es im Plan auch noch. Das sind definitiv Stützrelais:
Gruß,
- Christopher
Edit: Fehler behoben
Zuletzt geändert von Christopher Spies am 25.03.2009 12:16:03, insgesamt 1-mal geändert.
ein Schaltzeichen hätte ich da noch, bei dessen Deutung mir die geneigte Forengemeinde behilflich sein könnte:
Wovon wird dieser Kontakt gesteuert? Ich kann die "Dekoration" nicht ganz zuordnen...
Es findet sich in einem Plan, der den Anschluss einer hauptsignalabhängigen EBÜT-Anlage an ein mechanisches Stellwerk darstellt.
Über diesen Kontakt wird die Tastensperre über einem Fahrstraßenfestlegefeld angesteuert.