Kombihebel (z.B.: vom Talent 2) über TCP ansteuern

[yxyx]

Liebe Zusi-Community,

ich habe mal ein bisschen mit der TCP-Schnittstelle rumprobiert und versucht den Kombihebel anzusteuern (getestet am Talent 2).
In Anlehnung an das Beispielprotokoll in der Zusi-Doku und den Tastatur-IDs in Kapitel 11.3.3.4 habe ich es geschafft, die einzelnen Rasten anzusteuern, wobei hier seltsame Effekte zu beobachten waren, wenn ich z.B. aus der maximalen Fahrtstellung direkt in die Vollbremsstellung gewechselt habe.
Beispiel-Screenshot: https://mega.nz/file/UWRCGBhK#SKdItn1I9 ... 5qYJWw5u78
(die Beschleunigung blieb hier dauerhaft konstant bei 0,02 m/s^2)
Getestet habe ich das sowohl mit dem mitgelieferten TCPDemoInput Client als auch mit einem eigenen Client.

Lieber als die Ansteuerung via Rasten wäre mir jedoch, auch Zwischenwerte ansteuern zu können, ohne die FTD-Datei anpassen zu müssen.
Beim Lesen von https://www.forum.zusi.de/viewtopic.php?f=56&t=17929 hatte ich das Gefühl, dass dies über die TCP-Schnittstelle nicht möglich ist.
Habe ich das so richtig verstanden, dass ich über die TCP-Schnittstelle keine Zugkraft bzw. Computerbremswerte als Input vorgeben kann?

Vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße
yxyx

[Wolfgang E.]

Lieber als die Ansteuerung via Rasten wäre mir jedoch, auch Zwischenwerte ansteuern zu können, ohne die FTD-Datei anpassen zu müssen.
Beim Lesen von https://www.forum.zusi.de/viewtopic.php?f=56&t=17929 hatte ich das Gefühl, dass dies über die TCP-Schnittstelle nicht möglich ist.
Habe ich das so richtig verstanden, dass ich über die TCP-Schnittstelle keine Zugkraft bzw. Computerbremswerte als Input vorgeben kann?

Das habe ich auch mal versucht, aber das geht leider nicht. Zum einen kann man also keine Zwischenwerte bekommen. Damit konnte ich bei den von mir bisher verwendeten Fahrzeugen leben. Zum anderen muss man für jeden Führerstand die Rasten individuell ansprechen. Dafür habe ich zu meinem TCP-Client eine XML-Datei, welche er einliest, in der die spezifischen Einstellungen abgelegt sind. Ich bin aber noch weit entfernt von den über 140 Führerständen. Vor allem gibt es bei mir noch keine Fahr-Bremsschalter, da ich an meinem 483-Führertisch diese getrennt habe.
Ein anderes Problem bei der Ansteuerung über TCP ist, dass der Angleicher gedrückt wird, sobald das FbV angesprochen wird. Daher habe ich mit einem kleinen Python-Programm in allen Führerständen den Angleicher vom Führerbremsventil auf Fahrpultintern20 verlegt.

Dein anderes Problem habe ich nicht verstanden. Was soll man auf dem Film, der zumindest bei mir dann doch nur ein Bild ist, sehen?

Viele Grüße
Wolfgang

[yxyx]

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort!
Dann muss ich wohl die Führerstände anpassen.
Zum Glück habe ich erst einmal nicht vor, dass Fbv anzusteuern, sondern ausschließlich Kombihebel, aber Danke für den Tipp mit dem Angleicher.

Zum anderen Problem:
Es war schon so gedacht, dass das nur ein Screenshot ist. Allerdings bleibt die Zugkraft-Anzeige (wie im Screenshot zu sehen) konstant (kleines Soll-Dreieck im Bremsbereich, blaue Zugkraft im Beschleunigungsbereich) und es wirkt so, als würden Antrieb und Bremse kontinuierlich gegeneinander arbeiten.

[Wolfgang E.]

Es war schon so gedacht, dass das nur ein Screenshot ist. Allerdings bleibt die Zugkraft-Anzeige (wie im Screenshot zu sehen) konstant (kleines Soll-Dreieck im Bremsbereich, blaue Zugkraft im Beschleunigungsbereich) und es wirkt so, als würden Antrieb und Bremse kontinuierlich gegeneinander arbeiten.

Der Antrieb braucht Zeit, um dem neuen Sollwert zu folgen. Oder bleibt das so? Bekommt man das auch hin, indem man sehr schnell die Rasten mit der Tastatur durchläuft?

[yxyx]

Das bleibt so, das ist der Punkt.
Mit der Tastatur bekomme ich das nicht reproduziert (Ich benutze übrigens die Fahrpult-DLL von F. Schn. [viewtopic.php?t=15876]).
Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich über TCP die Mittelstellung überspringen kann.

[Wolfgang E.]

Tja, das weiß ich auch nicht. Ich habe jetzt mal zum Vergleich einen ICE2 genommen, der ja auch eine Computerbremse, aber getrennte Bedienelemente für Fahrschalter und Bremse hat. Wenn man dort bei nach vorne liegendem Fahrschalter die Bremse betätigt, gehen Soll- und Ist-Kraft richtigerweise in den Bremsbereich. In der Konfiguration ist bei der Bremse keine Schnellabschaltung eingetragen. Also auch keine "Mittelstellung".
Wenn ich mal soweit bin, mein Führertisch-Programm auch für Fahr-Bremshebel-Fahrzeuge erweitert zu haben, werde ich ja vielleicht auch auf das Problem stoßen.
Hast Du mal ein anderes Fahrzeug wie den 423 oder so ausprobiert? Oder eine Lok, bei der Fahren und E-Bremse in einem Hebel kombiniert sind?

[yxyx]

Ich habe es gerade nochmal mit der Baureihe 423 getestet, mit einem ähnlichen Ergebnis. Bei der 147 hingegen konnte ich es nicht reproduzieren. Ich vermute mal, dass es mit der Kopplung von dynamischer Bremse und Druckluftbremse im Zusammenhang steht.

Bei der 423 oder der 442 lässt es sich wie folgt reproduzieren (getestet auf der Bremsteststrecke):
- Bremsteststrecke mit Br. 423 starten
- mitgelieferten TCPDemoInput-Client starten (https://mega.nz/file/1C5VwJBI#c1KWnJcXU ... FhBxTEWUl8)
- mit dem TCPDemoInput-Client folgende Raststellungen nacheinander ansteuern:
20, etwas warten bis z.B. 60 km/h erreicht wurden, 1, (etwas warten und Effekt "bestaunen"), 14

Auch habe ich mal einen Fehlerbericht abgespeichert:
https://mega.nz/file/tG5EFQYS#je38Kb97R ... CYDWYSz4Pc
Zugehöriger Screenshot (Zugraftanzeige und Beschleunigung bleiben konstant): https://mega.nz/file/ECJy0LzY#jEn3RJ2cp ... 38dm9sYdUY

Hat man dieses seltsame Verhalten reproduziert, bleibt dieses auch solange bei weiteren Tastatureingaben bestehen, bis die Grundstellung wieder erreicht wurde.

Ich vermute mal, dass wenn die Tastatureingabe einen Übergang von Zugraft zu Bremsen ohne zwischenzeitliches Einnehmen der Grundstellung ermöglichen würde, es sich damit wahrscheinlich auch reproduzieren lassen würde.

Auch das Einnehmen der Schnellbremsstellung (bei der die E-Bremse abgeschaltet wird) führt nicht zur Aufhebung des Effekts.

Liebe Grüße
yxyx