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Verfasst: 23.03.2005 17:41:07
von Andreas Karg
Im Zusi SOLL mit dem FbV eigentlich gar nix imitiert werden. Man kann das FbV nur nicht komplett abschalten. Dass man es als Ersatz für die nicht existente Haltebremse (Federspeicher natürlich auch, aber da ist ein Unterschied) hernehmen kann ist natürlich ein angenehmer Nebeneffekt.

Verfasst: 23.03.2005 18:10:41
von Thomas U.
Ähm, mal ne Frage zum Fahrzeug selbst:
Im Original hört sich der 423 ja ganz anders an als die 424(da weiß ich nich)-426. Woran liegt das? Is doch überall der gleiche Kram drin ?(

Edit: Fast vergessen: Super, der Fst6. Ab soforrt isses wieder mein Lieblings-Elektro-Tw ;D

Verfasst: 23.03.2005 18:15:20
von Andreas Karg
Da ist eben nicht überall der gleiche Kram drin! 423 und 424-426 stammen von unterschiedlichen Herstellern. Sieht bloß alles gleich aus.

Verfasst: 23.03.2005 18:19:33
von Thomas U.
Autsch, stimmt ja. Ganz vergessen
Und ich Ochse denk immer"Wieso hört der sich anders an, is der gleiche Hersteller" :O

Aber wieso hört der sich dann anders an? Hört sich ein Drehstrom-Motor von Siemens anders an als einer von AEG(nur so als Beispiel) ?(

Bei Zugtechnik bin ich nich so gut drauf... :(

Verfasst: 23.03.2005 18:23:59
von Kilian
Das liegt hauptsächlich an der Ansteuerung/Antaktung der Stromrichter bzw. Pulswechselrichter und den damit verbundenen Schwingungen.

Verfasst: 23.03.2005 18:27:59
von Thomas U.
Aha, wieder schlauer geworden


Danke ;D

Verfasst: 23.03.2005 18:28:25
von Andreas Karg
Nun, das Gepfeife bei niedriger Geschwindigkeit entstammt entgegen der landläufigen Meinung nicht den Motoren, sondern nen spannungsregelnden elektronischen Umrichtern. Und je nachdem, wie diese Umrichter gebaut sind brauchts halt sozusagen unterschiedliche Pfeiftöne, um die Motoren optimal anzusteuern. Die Dinger pfeifen im oberen Bereich auch noch, bloß hört man's da nicht mehr, weil da die Getriebe kreischen. Und je nach Bauart des Getriebes bzw. der Verbindung vom Motor zur Achse kreischts halt anders. Die Motoren selbst hört man eigentlich fast nicht. Aber grade bei älteren (Nicht-Drehstrom-)Loks/Triebwagen gehts, wenn man sich außen danebenstellt und nicht eventuelle Lüfter dazwischenfunken. Das ist so ein leises Pfeifen, erinnert ein wenig an eine Waschmaschine, die grade zum Schleudern ansetzt.

Verfasst: 23.03.2005 18:39:57
von JoergPorsch
@Timo: Alles ne schöne Sache aber könntest du nicht die Wagendateien so anpassen das der Stromabnehmer richtig sitzt und die Wagenabstände passen? Schaut nämlich in der Aussenansicht etwas komisch aus.

Verfasst: 23.03.2005 18:46:37
von Kilian
Das "Pfeifen" kommt aber von den Kollektoren und nicht dem Getriebe - Wäre ungesund wenn das so Pfeift :)
Und ein gewisser Teil des Geräusches kommt schon indirekt von den Motoren, weil dort ja auch Teile in Schwingungen versetzt werden - Merkt man v.a. bei Drehstromloks recht stark: Leistungslos praktisch kein Geräsch im Gegensatz zu "Kollektor"-Loks aber bei Zugkraft dann geschwindigkeitsabhängig und recht laut; bei den Einheitsloks merkt man hingegen vergleichsweise fast nix (u.a. wegen den Lüftern) von Motorgeräuschen.

Verfasst: 23.03.2005 19:08:05
von Andreas Karg
Jetzt widersprechen wir uns aber doch deutlich. Hör dir nen Tatzlagerfahrzeug an und verrat mir, ob das Gekreische vom Getriebe oder vom Motor kommt....

Verfasst: 23.03.2005 19:18:40
von Kilian
Motor - Kollektor sage ich
Leider sagen alle etwas anderes, und damit meine ich keine "Fuzzies" sondern Leute mit Ahnung.
Aber ich bin der Meinung, dass ein Getriebe (ist ja etwas zuviel gesagt, 2 Zahnräder ;) )kaum solche kreischenden Geräusche von sich geben sollte. Und in diesem Punkt unterscheiden sich die "Altbauloks" nicht von den meisten Drehstromloks.
Drehstromloks haben aber keine Kollektor, von daher ... :)

Verfasst: 23.03.2005 19:38:17
von Andreas Karg
Das Geräusch kommt ja nicht nur direkt aus dem Getriebe, sondern die Vibrationen werden ja an den Rest der beweglichen Teile (im Wesentlichen Motor) weitergegeben, der dann fröhlich mitvibriert und damit auch kreischt. Und warum sollte der Kollektor so kreischen? Das sind Schleifkohlen, die sich auf einer recht glatten Oberfläche bewegen. Die sollten eigentlich nur dieses leise Pfeifen erzeugen, das man eben bei niedrigen Geschwindigkeiten von außen gut hören kann. Beim Getriebe hast du dicke Zahnräder mit dicken Zähnen, und wenn zwei Zähne aufeinandertreffen gibt das ein Geräusch. Dann treffen noch zwei Zähne aufeinander und das gibt noch ein Geräusch. Dann treffen ein paar Hundert Zähne ganz schnell aufeinander und dann kreischt's.

Verfasst: 23.03.2005 19:41:27
von Mirko
Dann sag Du mal... Wechseln wir mal zu den Straßenbahnen, da stören keine Lüfter Marke Herbstorkan den Klangeindruck. Und dann verrate mir mal, warum alle Tatzlagerfahrzeuge knurren und alle Federringfahrzeuge jaulen. Zum Teil sogar, wenn die Motoren identisch sind, was in den 70ern relativ häufig der Fall war, als man die gleichen Motoren in klassische Straßenbahn-Gelenkwagen mit Tatzlagergetriebe und in (Pseudo-)Stadtbahnen wie den M/N-Wagen einbaute.

Verfasst: 23.03.2005 19:42:03
von indy
@Andi, Kilian
Danke für die Erläuterungen!
Doch wie ist das nun mit der Anzahl der Fahr-/Bremsstufen (ich hoffe, ich habs nicht übersehen ;)) ?

Verfasst: 23.03.2005 19:51:50
von Kilian
AndiK hat geschrieben:Das Geräusch kommt ja nicht nur direkt aus dem Getriebe, sondern die Vibrationen werden ja an den Rest der beweglichen Teile (im Wesentlichen Motor) weitergegeben, der dann fröhlich mitvibriert und damit auch kreischt. Und warum sollte der Kollektor so kreischen? Das sind Schleifkohlen, die sich auf einer recht glatten Oberfläche bewegen. Die sollten eigentlich nur dieses leise Pfeifen erzeugen, das man eben bei niedrigen Geschwindigkeiten von außen gut hören kann.
Von dem rede ich eigentlich die ganze Zeit, dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Wobei dieses Pfeifen doch recht laut ist, wenn man "rangiermäßig" ohne Lüfter oder gleich abgerüstet unterwegs ist. Ist immer schwer, Geräusche mit Worten zu beschreiben - Wie man sieht stellen sich verschiedene Leute oft verschiedene Sachen drunter vor.
Beim Getriebe hast du dicke Zahnräder mit dicken Zähnen, und wenn zwei Zähne aufeinandertreffen gibt das ein Geräusch. Dann treffen noch zwei Zähne aufeinander und das gibt noch ein Geräusch. Dann treffen ein paar Hundert Zähne ganz schnell aufeinander und dann kreischt's.
Aber dann wundert es mich, warum ich bei einem abgerüsteten TAURUS absolut keine Mucks höre - Klar dass die Zahnräder/Getriebe wohl etwas besser weiterentwickelt sind usw. - Aber das (Zahn)rad wurde in den letzten 40 Jahren ja auch nicht gerade neu erfunden soweit ich weiss :)

Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass sowohl bei den "Einheitsloks" als auch bei den Drehstromloks ein belastungs- und auch geschwindigkeitsabhängiges Geräusch eintritt.
Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass ein nicht unerheblicher teil vom Motor erzeugt wird, sei es durch Luftverwirbelungen, magnetisierte Bleche, oder durch Schwingungen.
Das Getriebe wird wohl auch eine Rolle spielen, das ist klar - Schließlich sind die Zahnräder unter Last ja nicht gerade wenig beansprucht. Und das wiederrum bei allen Loktypen.

@indy: Ja, der "alte" 423 hatte 10 Fahrstufen - Da musst du aber die Erbauer fragen warum es nun nur noch 8 sind.

Verfasst: 23.03.2005 19:52:30
von Andreas Karg
Gibts im Original keine. Sowohl Fahr- als auch Bremsregelung erfolgt weitgehend "stufenlos" (= so viele Stufen, dass man's nicht mehr merkt). Es gibt im Fahrschalter noch diverse Rasten zwischen Nullstellung und erster Fahr- bzw. Bremsstellung, sowie im Bremsbereich noch von der vollen Normal-Bremsstellung zur Vollbremse und von da noch ne dicke Raste zur Schnellbremsung.

Zur Erläuterung:
Weil die Leistung der Netzbremse konstant ist und mit steigender Geschwindigkeit zur Aufrechterhaltung einer bestimmten (Brems-)Kraft mehr Leistung erforderlich ist kann bei hoher Geschwindigkeit nicht die maximale E-Bremskraft geliefert werden, obwohl man den Fahrschalter in die äußerste Normal-Bremsstellung gelegt hat. Reicht die Bremskraft hier nicht aus, kann man den Fahrschalter in die Vollbremsstellung bringen, bei der die fehlende Kraft über die Druckluftbremsen ausgeglichen wird, sodass man die gleiche Bremskraft hat wie allein mit der E-Bremse bei niedrigerer Geschwindigkeit.
Die Schnellbremsstellung ist schlussendlich ausschließlich Druckluft, wobei ich mich bis heute frage, ob das so wahnsinnig viel Sinn macht. Besonders gut bremst das Ding mit Luft alleine nämlich nicht...

Nachtrag für Kilian:
Du hörst deswegen nix, weil die Motoren keine Kraft ausüben. Die laufen einfach leer mit. Im Getriebe hast du dementsprechend auch kaum Kräfte, und deswegen bleibt das Ding auch leise.

Verfasst: 23.03.2005 20:22:59
von Philipp Küster
AndiK hat geschrieben: Die Schnellbremsstellung ist schlussendlich ausschließlich Druckluft, wobei ich mich bis heute frage, ob das so wahnsinnig viel Sinn macht. Besonders gut bremst das Ding mit Luft alleine nämlich nicht...
Der 423 bremst nur mit der Luft wesentlich besser als mit der E-Bremse. In meinen "jungen" Jahren als Tf :mua hab ich die ab und an mal gebraucht....
Da merkt man schon nen richtigen Unterschied. Mit der E-Bremse (und der derzeitigen Bremssoftware), sollte man an einem 210m Bahnsteig nicht mehr als 70 km/h draufhaben. Mit der Luft kann es da schon ein bissl mehr sein. :angst

CU Tille

Verfasst: 23.03.2005 20:25:46
von Andreas Karg
Hmmm. Vielleicht liegts an der Geräuscharmut, weil die Bremsen so leise sind, dass es mir so lasch vorkam.

Verfasst: 23.03.2005 20:31:52
von Mirko
AndiK hat geschrieben:Nachtrag für Kilian:
Du hörst deswegen nix, weil die Motoren keine Kraft ausüben. Die laufen einfach leer mit. Im Getriebe hast du dementsprechend auch kaum Kräfte, und deswegen bleibt das Ding auch leise.
Exakt - Hannover 236 fuhr laut knurrend durchs Museum, ein Straßenbahnwagen auf einem Fahrgestell von 1928, Tatzlager ungekapselt, doch dann war der Stromabnehmer defekt (Federbruch). Bei der Abstellfahrt war ich Rangierbegleiter auf dem gezogenen/geschobenen Schadwagen und mußte feststellen, daß nur noch ein leichtes Summen als Fahrgeräusch zu hören war.

Mirko

Verfasst: 23.03.2005 20:33:39
von Frankenstolz
Bei uns in Karlsruhe hört man bei den Stadtbahnen mit Drehstrommotoren (ab 837) aber bis auf beim Anfahren die Stromrichter fast gar nichts, kein gejaule usw., während in Mannheim bei den Straßenbahnen das Gejaule schon ziemlich laut ist, liegt das auch am Hersteller? oder sind unsere Stadtbahnen einfach besser gekapselt?

Steffen