Universal Fahrpult Für Schaltrad-, Stufenhebel und Auf-Ab

Da immer mehr Zusi User von einem 1:1 Führerstand mit träumen, soll es zumindest an Datenaustausch nicht hapern.
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Bernhard Raschke
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Universal Fahrpult Für Schaltrad-, Stufenhebel und Auf-Ab

#1 Beitrag von Bernhard Raschke »

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit konstruiere ich an einer nicht zu komplizierten Lösung zum Thema " Universalfahrpult. Eigentlich hatte ich vor, sowohl die Schaltradfraktion als auch die Stellhebelfreunde mit einem Basisgerät zu bedienen, bin dann aber doch auf zwei Grundgeräte übergegangen. Dabei hatte ich mir folgende Vorgaben gemacht:

- gross genug, um nicht nur mit den Fingerspitzen bedient werden zu können

- sparsam mit dem Platz auf dem PC-Tisch umgehen

- Aussehen und Aufteilung angelehnt an reale Führerstände

- ordentliche Beschriftung mit professionellen Klebeschildern

- unterschiedliche Stufungen bei den Fahr- und Bremsschaltern ohne zu grossen Aufwand

- Nutzung von Standardkomponenten, die mit grosser Wahrscheinlichkeit auch länger erhältlich sind

- einfache Mechanik, um vielleicht auch andere Zusianer in den Genuss meiner Lösung kommen zu lassen

- Nutzung von Hanspeter Thönis Lösung für die USB-Schnittstelle, da mir die recht zukunftssicher erscheint und ich keine neue Elektronik erfinden lassen muss.

- usw.

Was dabei in der Schaltradvariante bis jetzt rausgekommen ist, könnt ihr hier sehen:

Bild

Dabei habe ich mir folgendes gedacht:

- Oben auf der Ebene die sieben Doppeltaster ( nach oben und unten, wie alle) sind gedacht für die Programmsteuerung

- die Fünfergruppe rechts oberhalb des Schaltrades ist für Hupe, Sanden Türen, Diesel ein/aus und Hauptschalter

- der grosse schwarze Knopf Sifa

- die Dreiergruppe rechts unten ist für die PZB- Bedienung

- die Schwenkhebel rechts sind von oben nach unten Zusatzbremse, Führerbremsventil und Dyn. Bremse. Fbv und dyn. Bremse arbeiten hier nur unabhängig voneinander, sie sind halt im Zusi verkuppelt.

- das Handrad ( mit 160 mm Durchmesser) kann auch für die Auf- Ab Steuerung oder Getriebesteuerung im VT98 durch einen Hebel ersetzt werden

- die Funktionen zum Schwenken können auch bei Bedarf getastete Positionen (z.B. Füllstellung) erhalten

- links ist vielleicht noch Platz für des "Gashebel" des VT98

Da das alles noch virtuell ist, kann jetzt noch alles hin und her geschoben werden, und da wollt ich von Euch ein paar Hinweise, ob an der Aufteilung irgendwas total daneben ist und noch verbessert werden sollte.

Ich habe auch noch keine Ahnung, was der Mechanikbausatz kosten könnte, da ich erst noch Erkundigungen über die Komponenten einholen muss. Wenn überhaupt würde ich auch nur diesen Bausatz mit den Schaltern dann liefern, ab den Potis für die Drehachsen wäre dann jeder selber verantwortlich. Und keine Sorge: ich will das nicht professionell machen und reich werden, nur meine Ausgaben sollen dann gedeckt werden.

So, und jetzt bitte Eure Tipps, während ich mir Gedanken mache über die Schalthebellösung.
Grüssle Bernhard

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Carsten Hölscher
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#2 Beitrag von Carsten Hölscher »

die spannende Frage ist die der Schalter. da habe ich bisher wenig bahnähnliches "von der (bezahlbaren) Stange" gefunden.

Carsten

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Hubert
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#3 Beitrag von Hubert »

Generell sieht der Entwurf sehr vernünftig aus.

Eine jedoch wesentliche Frage ist die nach den "Rasterstellungen" der einzelnen Bedienelemente.
Stufenlose "Potentiometer" für Kontroller und Bremsventile sind nicht der Hit.
Und schon taucht beim Kontroller die Frage nach der Anzahl der Rasterstellungen auf.
Und ein "Hebel" für AFB fehlt allemal noch als wesentliches Element.

Das ist meine Meinung zu diesem Fahrpult.

Gruss
Hubi
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Bernhard Raschke
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#4 Beitrag von Bernhard Raschke »

@ Hubert:

da rennst Du bei mir offene Türen ein, auch ich würde das so nicht so prickelnd finden. Nein, ich bin überzeugt, dass ich eine Lösung gefunden habe, mit der das recht elegant gelöst werden kann.

Meine Idee ist, mit schnell und einfach austauschbaren Rast- und Steuerscheiben und glücklicher Konfiguration von Hanspeters Software den Controllern das richtige Benehmen beizubringen. Dass ein Schaltrad vielleicht dann nicht exakt so einrastet wie auf der Lok und die Haptik auch etwas anders wird, habe ich bewusst in Kauf genommen; es müssen aber die entsprechenden Raststellungen fühlbar werden. Auch die Positionen der Schalter sollten praktikabel sein.

Eine Baureihe 216 beispielsweise hätte dann 16 gerastete Positionen für die Fahrstufen, verteilt über 270° am Handrad. ( 15 Fahrstufen und die Nullstellung ). Eine 103 als anderes Beispiel ist dann eben mit 41 Stellungen über 270° unterwegs.

Genauso könnte ich an derselben Stelle dann einen Schalthebel, wahlweise mit 4 Positionen über ca. 90° für eine Auf-Ab-Steuerung ( einschl. rückfedernder Stellung fürs Aufschalten) oder 8-9 Positionen über 120° für einen VT08 oder V200.0 usw.

Dasselbe Spiel mit den Rast und Steuerscheiben machen wir dann bei den anderen Stellern ( FbV, Dyn. Bremse.) Nur die Zusatzbremse würde wie in Zusi über Tasterfunktionen gesteuert, aber, wie Du sehen kannst, mit Hebel und der hätte dann auch 2 feste Raststellungen und einen Momentkontakt, abgeguckt aus Zusi. Ich hoffe, das ist einigermassen realistisch.

Nachdem ich bis jetzt in Zusi eigentlich keinen Führerstand mit Schaltrad und AFB gefunden habe ( das sind ja meist ältere Fahrzeuge mit Einheitsführerständen oder ähnlichem ), habe ich bewusst hier auf den AFB-Hebel verzichtet. Zudem hätte ich noch eine Poti-Achse frei, und die könnte dann wie erwähnt VT98- Gashebel oder auch AFB-Steller werden, obwohl ich finde, dass das nicht wirklich zu der Charakteristik eines Schaltradfahrpultes passt. Anstelle des Schaltrades hätte ich beim Schienenbus dann die Getriebeschaltung "eingebaut".

Der AFB-Steller hat natürlich seinen Platz auf dem Stellpult mit Stellhebeln, wie sie auf den neuen Fahrtpulten zu finden sind. Das Grundgehäuse soll dabei ähnlich aussehen. Auch die verwendeten Kipptaster sollen dann dieselben sein. Ich will dort viele Gleichteile zum Schaltradpult verwenden, um nicht jedes Mal " den tiefen Teller neu zu erfinden". Aber das ist noch wesentlich weniger konkret, aber auch nicht mehr zu weit weg.

Da ich für den Anschluss der Fahrpulte USB-Schnittstellen verwenden will, an denen ausgeschlachtete Gamepads mit je 4 Analog-Achsen und 12 + 4 Tasten die Übersetzung von meiner Mechanik in Zusibefehle übernehmen sollen, habe ich mich schon früh entschlossen, zwei Versionen des Fahrpultes zu bauen, und da ich ein alter Diesel und Einheitslokfan bin, war am Anfang eben das Schaltrad.

Im Übrigen freue ich mich ganz besonders über Deine Kritik, zumal sie in der Grundtendenz positiv ist,und hoffe, dass Du mir weiter mit Deinen konstruktiven Ratschlägen zur Seite stehen willst und kannst, vielen Dank im Voraus.
Grüssle Bernhard

Bernhard Raschke
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#5 Beitrag von Bernhard Raschke »

Hallo zusammen,

jetzt hab ich meinen Umzug weitgehend hinter mir und wieder etwas Zeit gehabt, die Fahrpulte fertig zu konstruieren. Die Mechanik ist durchkonstruiert, die Zeichnungen abgeleitet und auch schon zu den ersten Anfragen weitergeleitet. Auch den ersten Satz Hebel samt Raststücken und Elektronikteile hab ich bestellt nebst einer professionellen Beschriftung.

Ein paar Screendumps über den Stand für die Prototypen:

Zuerst in der brandaktuellen Bestückung für den Schienenbus. Ohne den Hebel rechts würde das auch für einen Steuerwagen oder den VT08 durchgehen:

Bild

So soll es mal aussehen, wenn eine Lok mit einem Schaltrad gefahren wird. Die Anzahl der Raststufen kann natürlich geändert werden:

url=http://zusi.aixnetwork.de/fileadmin/zus ... ine.de.jpg]Bild[/url]


Aber auch aktuelle Fahrzeuge mit Schiebereglern könnten vorbildnah gefahren werden:

Bild

Hier noch ein Detail, um etwas Beschriftung und vor allem die Schalter etwas genauer zu zeigen:

Bild

Wenn die beiden ersten dann gebaut sind, melde ich mich dann mal wieder mit Fotos und den ersten Erfahrungen.

Ansonsten weiter frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Grüssle Bernhard

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Hubert
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#6 Beitrag von Hubert »

Hallo Bernhard
Das sieht ja nun schon sehr vernünftig aus. Und wenn die Dinger noch mit den Schaltplatinen mit dem Joywarrior bestückt werden ist das eine sehr gute Lösung.

Nun doch noch das ungeliebte Wort "Aber" :D

Aber was sollen die Dinger denn kosten? denn Weihnachtsmann spielen kannst Du ja nicht :xmas:

Beste Grüsse ins Neue Jahr
Hubert (Loki)
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Bernhard Raschke
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#7 Beitrag von Bernhard Raschke »

Hallo Hubert,

danke für die Blumen, die haben mich auch manche Stunde Gehirnanstrengung gekostet.

Bei der Elektronik bin ich total offen. Ich habe einfach vorgesehen, dass vier Potentiometer mit einer 6mm Achse eingesetzt werden können, und die Schalter sind zweipolige Taster schliessend mit Mittellage. Weil die Zusatzbremse in Zusi nur über Tastfunktionen angesteuert wird, wird das im Fahrpult auch über Mikroschalter gemacht. Wenn einer will, kann er auch mit der entsprechenden Elektronik ein Top-Fahrpult für seine Modellbahn draus machen. Ich für meinen Fall habe mal zwei Joypads von Logitech für je etwa 20 Euronen ausgebeint und werde das dann mit Hanspeter Thönis Software betreiben. Da hab ich vier analoge Achsen und insgesamt 16 Schalter zur Verfügung. Aber natürlich kann man auch die Joywarrior einsetzen. Eigentlich denke ich daran, "nur" die Mechanik mit den Schaltern zu Sätzen zusammenzufassen und ev. in einer kleinen Serie aufzulegen. Ab den Potentiometern wäre dann jeder sein eigener Herr.

Für Preisvorstellungen fehlen mir noch die Angebote für die ganzen zu lasernden Blechteile, aber wenn ich da was habe, melde ich mich wieder. Zwei Prototypen für mich zieh ich auf jeden Fall mal durch.
Grüssle Bernhard

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Michael Krege
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#8 Beitrag von Michael Krege »

Hallo,

sehr lobenswert Deine Initiative. Ich glaube daß Du auch einige Abnehmer dafür finden wirst.

Aber.....

Du wolltest daß die Bedienelemente groß genug sein sollten um nicht nur mit den Fingerspitzen bedient zu werden. Genau das ist aber bei Deiner jetzigen Konstruktion (zumindest für die Handrad Variante) der Fall!

Wer schon mal in einem echten Führerstand gesessen hat und das richtige Führerbremsventil in der Hand hatte kann nachvollziehen, was ich damit meine.

Ich würde auch eher den Bremshebel für die Dyn.Bremse weglassen, da dann mehr Platz für das Führerbremsventil bleibt. Denn so, wie die Konstruktion jetzt aussieht könnte bei Betätigung des Fbv. in Stellung "Schnellbremse" der Hebel in Konflikt mit dem Hebel für die Dyn.Bremse kommen.

Ich denke auch schon seit längerer Zeit darüber nach ein möglichst realistisches, aber auch kompaktes Fahrpult zu konstruieren. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß dabei die wesentlichen Bedienelemente echt aussehen und reale Größen haben sollten. Beim Fahrschalterhandrad könnte man bei der Größe (2/3) vielleicht noch Abstriche machen, aber die anderen Teile würde ich 1:1 fertigen.

Ich weiß, es ist schade, daß es keine realen Schalter oder Hebel bei den sogenannten Standardkomponenten gibt. Aber für mich macht gerade das den Reiz aus.
Wenn die Bedienelemente nichts mit den tatsächlichen Bedienelemente gemein haben, dann könnte man auch mit einem Joystick, oder mit dem Raildriver steuern.

Noch eine letzte Anregung: Eine Sifa-Fußtaste wäre ein "muß"!

Gruß Michael

Bernhard Raschke
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#9 Beitrag von Bernhard Raschke »

Hallo Michael,

na "nur die Fingerspitzen" ist das nicht ganz, am FbV haben schon drei Finger Platz. Klar: ein 1:1 oder fast so großes Fahrpult wäre schon top, aber für die meisten, die den PC-Platz nicht nur zum ZUSI-Fahren haben, ist die Grundfläche von 490 x320 mm schon riesig genug. Und für ein vorbild ähnliches Fahrpult kann man ja auch die Schwenkwinkel der einzelnen Hebel reduzieren, dann ist Freigang gegeben, auch wenn alle Steller da sind. Ich will ja möglichst viel damit fahren können, und dann auch zumindest das meiste über das Fahrpult machen können und nicht ständig zwischen Pult und Keyboard hin und her springen. Die Hebel und das Handrad hab ich schon da, und die Hebel sind zwar klein, aber griffig genug. Und beim Handrad habe ich einfach nichts mit gefälligerem Aussehen gefunden, ist halt ein Normrad von Ganter mit (hoffentlich) dem Vorteil langfristiger Verfügbarkeit.

Ach übrigens: Fußtaste hab ich auch schon mitbestellt, aber der schöne Pilztaster ist ja auch schon schöner als der Spacebar, oder?
Grüssle Bernhard

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Carsten Hölscher
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#10 Beitrag von Carsten Hölscher »

Bei den Tastern böten sich die von Michael ("blackmann") an, oder? Ich habe auch einen hier und die machen schon was her - kein Vergleich mit dem Zeug aus dem normalen Elektrobedarf.

Carsten

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Michael Krege
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#11 Beitrag von Michael Krege »

Hallo,

ich glaube unsere Ansichten sind einfach zu verschieden!

Für 3 Finger Platz am Führerbremsventil! Wenn dann der Schwenkbereich des Fbv. kleiner wird ist das ja schon wieder ein Kompromiss, der den Fahrpult endgültig zum Spielzeug werden lässt!

Du wirst lachen, aber das Handrad ist noch das einzige Bedienelement, wo ich sagen könnte: Dieser Kompromiss ist OK (außer natürlich dem Pilztaster für die Sifa). Nebenbei bemerkt, im richtigen Leben bedient kein Mensch bei einer Streckenfahrt den Sifa-Handtaster, da wird alles mit der Fußtaste gemacht.

Ich würde zugunsten der Größe der einzelnen Bedienelemente lieber auf einige Schalter, das Zusatzbremsventil usw. verzichten und dafür 1:1 (oder fast 1:1) Bedienelemente einbauen, die unmittelbar zum Fahren gebraucht werden (wer braucht schon eine Pausentaste?).

Das ist natürlich nur als konstruktive Kritik gedacht und Du entscheidest natürlich, wie Dein Fahrpult aussehen wird. Ich will hier auch keine Reklame für meine Schalter (Taster) machen. Trotzdem vielen Dank an Torsten für sein Lob.

Gruß Michael

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