Bewertung von Verspätung

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Dima
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Bewertung von Verspätung

#1 Beitrag von Dima »

Hallo und frohe Ostern.

Ich bin noch recht neu und wollte eigentlich nur mal nachfragen, wie die Verspätungen bewertet werden?

Ich bin auf der KBS470 (die Betaversion - sehr schön im übrigen!) von Kön nach Koblenz mit einem IC534 unterwegs. Nach Buchfahrplan soll ich in KO um 9:42h ankommen, tatsächlich schaffe ich aber nur 9:52h. Das ist für mich eine Verspätung von 10 min. Beim Unterwegshalt in BN hatte ich vier Minunten Verspätung (glaube ich).
zusi sagt mir in der Bewertung, dass ich eine Summenverspätung von 15 Minuten habe und eine Durchschnittliche Verspätung von 5 Minuten.
Wie kommen denn diese Werte zustande?
Es sieht so aus, als ob alle Verspätungen an den Zwischenhalten zusammengerechnet werden, was aber doch nicht richtig sein kann.

Inwieweit (in Prozent Abzug) geht denn die Verspätung in die Bewertung ein? Ich habe dazu leider nichts gefunden.
Und wieviel Prozente werden denn bei überschreiten der Vmax abgezogen?

Ich bin kein Lokführer, wie offensichtlich die meisten hier, denke mir aber, dass wenn man schon eine Verspätung hat, man sie auch wieder einfahren muss - und das kann ich mir nur vorstellen, wenn dabei die zul. Vmax etwas überschritten wird. Bei 160km/h Vmax geht das natürlich nicht so weit wegen der PZB Überwachung.

Ich habe schon einiges hier im Forum gelesen, aber noch keine Antworten gefunden - vielleicht auch, weil ich noch nicht so weit nach hinten gekommen bin...

Es geht hier nur darum, damit ich es verstehe - ich will keine neue Diskussion über Sinn oder Unsinn der Bewertung starten.

Dirk Hornung
Beiträge: 129
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#2 Beitrag von Dirk Hornung »

Zitat: "Ich bin kein Lokführer, wie offensichtlich die meisten hier, denke mir aber, dass wenn man schon eine Verspätung hat, man sie auch wieder einfahren muss - und das kann ich mir nur vorstellen, wenn dabei die zul. Vmax etwas überschritten wird. Bei 160km/h Vmax geht das natürlich nicht so weit wegen der PZB Überwachung."

Hallo,

NEIN, durch Vmax Überschreitung wird keine Verspätung reingefahren.
Insbesondere durch schnelles beschleunigen und späteres - dafür stärkeres verzögern (bremsen) fährt man Verspätung wieder rein. Schneller fahren ist gefährlich und verboten.

Interessant dazu folgendes: http://zusiforum.eisenbahn-seiten.de/vi ... php?t=6379


LG
Dirk
Zuletzt geändert von Dirk Hornung am 13.04.2006 15:54:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Christian Gründler
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Re: Bewertung von Verspätung

#3 Beitrag von Christian Gründler »

Dima hat geschrieben:Es sieht so aus, als ob alle Verspätungen an den Zwischenhalten zusammengerechnet werden, was aber doch nicht richtig sein kann.
Hallo Dima,

doch, ist richtig: Bewertet wird die durchschnittliche Verspätung, dazu werden alle Verspätungen zusammengerechnet und durch die Anzahl der Halte geteilt.
Inwieweit (in Prozent Abzug) geht denn die Verspätung in die Bewertung ein?
Nach meiner Erinnerung 2,5 % für jede Minute.
Und wieviel Prozente werden denn bei überschreiten der Vmax abgezogen?
Bei nennenswerter Überschreitung sind das deutlich mehr Abzüge. Ich persönlich lasse mich von Verspätungen inzwischen nicht mehr aus der Ruhe bringen und fahren nicht anders als sonst (zügig, aber nicht riskant).
Ich bin kein Lokführer, wie offensichtlich die meisten hier
Danke für die Blumen, aber die meisten von uns haben vermutlich nur viel Erfahrung mit Zusi :) .

M.f.G. Christian
Zuletzt geändert von Christian Gründler am 13.04.2006 16:09:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Michael_Poschmann
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#4 Beitrag von Michael_Poschmann »

Als interessierter Laie habe ich mal aufgeschnappt: "Sicherheit vor Pünktlichkeit vor Wirtschaftlichkeit".

Das sagt eigentlich alles: Die im Fahrplan und durch Signalisierung angegebenen Vmax sind das "Gesetz". Wenn's später wird, dann muß man in diesem festen Rahmen die in den Fahrplänen eingearbeiteten Fahrzeitreserven nutzen. Das geht natürlich zu Lasten der Wirtschaftlichkeit, wenn ich vor La oder Halten keine längeren Auslaufphasen einlege, sondern "spitz" fahre und die kinetische Energie beim Bremsen in Wärme wandle.

Ich spreche mal wieder für die alte Eisenbahn und lasse den Aspekt Energierückspeisung außer Betracht.

Gruß
Michael

p.s.: Bis 3 km/h Vmax-Überschreitung werden meines Wissens in Zusi nicht als "Ordnungswidrigkeit" geandet.

Andreas Karg
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#5 Beitrag von Andreas Karg »

Michael_Poschmann hat geschrieben:p.s.: Bis 3 km/h Vmax-Überschreitung werden meines Wissens in Zusi nicht als "Ordnungswidrigkeit" geandet.
Es sind 10% drüber, aber mindestens ~7km/h. Heißt: Wenn die VMax unterhalb von 70km/h liegt, darf man im Zusi straflos 7km/h schneller fahren. Darüber gelten die 10%.

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Christian Gründler
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#6 Beitrag von Christian Gründler »

Michael_Poschmann hat geschrieben:Bis 3 km/h Vmax-Überschreitung werden meines Wissens in Zusi nicht als "Ordnungswidrigkeit" geandet.
AndiK hat geschrieben:Es sind 10% drüber, aber mindestens ~7km/h. Heißt: Wenn die VMax unterhalb von 70km/h liegt, darf man im Zusi straflos 7km/h schneller fahren. Darüber gelten die 10%.
Liebe Leute,

wißt ihr das wirklich ganz offiziell? Soweit ich weiß, hat Carsten solche Zahlenwerte nie genannt.

M.f.G. Christian

Andreas Karg
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#7 Beitrag von Andreas Karg »

Hat er aber mal. Ansonsten kann man es ganz leicht nachprüfen...

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Carsten Hölscher
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#8 Beitrag von Carsten Hölscher »

es wird aber auch noch eine Summen-vMa-Überschreitung ermittelt. Also wer permanent die 7 km/h (oder waren es 8?) / 10%-Regel ausnutzt, bekommt trotzdem Abzug weil insgesamt zu viel gebrettert. Ist bei der echten Bahn ja auch so, daß eine kurze Überschreitung, nach der man wieder korrekt fährt ("kurz gepennt") nicht so schlimm gesehen wird wie permanent zu schnell ("Vorsatz").

Carsten

Dima
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#9 Beitrag von Dima »

Vielen Dank für die zahlreichen aufschlussreichen Erklärungen.

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