Entgleister TGV Straßburg / Eckwersheim

[Max Senft]

Hi Leute,

ist noch recht frisch, aber weiß jemand was das für eine Stelle ist? Ein Teil der neuen SFS?

http://www.spiegel.de/panorama/tgv-stue ... 62848.html" target="_blank

Gruß
Max

[ex-Mitglied]

Hi Leute,

ist noch recht frisch, aber weiß jemand was das für eine Stelle ist? Ein Teil der neuen SFS?

http://www.spiegel.de/panorama/tgv-stue ... 62848.html" target="_blank

Gruß
Max

Ja Max, ist ein Teil der zu eröffnenden LGV Est

Und ich glaube nicht, dass das ein Zufall war, wirkt eher wie ein Probelauf des Terrorismus...(und nein, ich stehe nicht auf Verschwörungstheorien, aber die Zeit zeigt uns das man tagtäglich das für unmöglich gehaltene abstrakte, zukünftig in Betracht ziehen muss)

[Stefan_K]

Ersten Medienberichten nach lag es wohl schlicht an überhöhter Geschwindigkeit; ein terroristischer Hintergrund wurde bereits ausgeschlossen.

[ex-Mitglied]

Ersten Medienberichten nach lag es wohl schlicht an überhöhter Geschwindigkeit; ein terroristischer Hintergrund wurde bereits ausgeschlossen.

Erste Medienberichte sagen Entgleisung durch Feuer....

Entgleisung bei überhöhter Geschwindigkeit hätte auf gerader Strecke den TGV nicht zu so einem "Abflug" veranlasst.

[Stefan_K]

Der Verdacht liegt zugegebenermaßen nahe.
Trotzdem hier mal noch eine Luftaufnahme, auf der man den Streckenverlauf erkennt.

[ex-Mitglied]

Der Verdacht liegt zugegebenermaßen nahe.
Trotzdem hier mal noch eine Luftaufnahme, auf der man den Streckenverlauf erkennt.

Interessantes Bild, was aber ein ganz anderes Unglücksfeld aufzeigt, als z.B. die AVE Entgleisung in Spanien.

[Ronny]

Naja, ein etwas unglücklicher Vergleich.
In Santiago de Compostela steht an der Bogenaußenseite die Stützmauer einer Straßenüberführung und die Strecke verläuft im Einschnitt.
Bei Eckwersheim verläuft die Strecke auf einem Damm, da landet das „Zeug“ zwangsläufig ganz woanders.
Gegen die Stützmauer zu krachen und den Damm herunter zu „kullern“ verursacht dann auch andere Schäden.

[Frank Wenzel]

Der Lokreport zitiert heute:

Wie der Staatsanwalt Alexandre Chevrier weiter auf der Pressekonferenz sagte, hätte der nur leicht verletzte Triebfahrzeugführer ausgesagt, mit der an der Unglücksstelle vorgegebenen Geschwindigkeit von 176 km/h gefahren zu sein. Der Triebfahrzeugführer sei sehr erfahren und kann sich die Entgleisung nicht erklären.

Ich gehe davon aus, dass die normale Vmax dort also 160km/h betragen sollte. Es hieß an anderer Stelle, der Zug sei auf Testfahrt mit Vmax +10% = 176km/h, das passt. Bei Google Maps kann man den Verlauf der im Bau befindlichen Trasse gut erkennen und mit den Messwerkzeugen habe ich in beiden Ausfädelungsgleisen einen minimalen Gleisradius von ca. 900 bis 925m ermittelt.

In dem Luftbild kommt mir der Bogen doch recht eng vor und dann mit 160 Sachen da durch, fand ich schon ambitioniert. Da ich das mal auf die Schnelle grob überschlagen wollte habe ich - mangels anderer Unterlagen - Wikipedia herangezogen und nach den deutschen Vorgaben eine Vzul zwischen 148 und 155 km/h ermittelt, je nach angesetztem Radius und Überhöhungs(-fehl)beträgen. Unter Einbeziehung aller Unsicherheitsfaktoren aufgrund meiner stark vereinfachten Herangehensweise würde es im Großen und Ganzen also passen. Es hat ja einige im Gleisbau bewanderte Fachleute hier, was denkt ihr darüber?

Jedenfalls bin ich auf das Ergebnis der frz. Untersuchungen sehr gespannt.


Edit: Bei dem allseits beliebten DSO-Forum Abteilung Ausland hätte ich mal vorher reinschauen sollen....

[Johannes]

Die SCNF ist ja echt schnell mit ihrem vorlaeufigen Unfalluntersuchungsbericht. http://www.sncf.com/ressources/rapport_ ... e_2015.pdf" target="_blank

[...]les enquêteurs de la Direction des Audits de Sécurité de SNCF attribuent de façon certaine le déraillement [...] à une vitesse du train de 243 km/h au point de déraillement, nettement supérieure à celle prescrite au programme d’essai (176 km/h).

Die Entgleisung ist mit Sicherheit auf eine deutlich ueberhoehte Geschwindigkeit (243 statt 176 km/h) zurueckzufuehren.

Cette vitesse trop importante résulte d’une séquence de freinage tardif qui aurait dû être exercé sensiblement plus en amont.

Der Tf hat zu spaet gebremst.

A l’issue de cette phase d’enquête, dans un environnement d’organisations complexes, inhérent à la nature même des essais à conduire, la Direction des Audits de Sécurité préconise de poursuivre les investigations, en détaillant les procédures, les processus et leur application, c’est-à-dire dans le domaine des facteurs organisationnels et humains.

Man empfiehlt weitere Untersuchungen zum Thema organisatorisches und menschliches Versagen.

Und auch noch interessant:

Il apparait également que plusieurs éléments perturbateurs sont apparus :
- Présence de 7 personnes au total en cabine de conduite,
- Positionnement des présents en cabine ne permettant pas une vue optimale,
- Ambiance sonore,

Mehrere Stoerfaktoren haben beigetragen: Es waren sieben (statt der vorgesehenen vier) Personen im Fuehrerstand anwesend und haben teilweise die Sicht auf die Strecke verdeckt. Ausserdem war es im Fuehrerstand sehr laut.

[Frank Wenzel]

Danke fürs posten des Links... rund 250km/h passt natürlich nicht mehr für so eine Kurve und eins ist sicher: So eine Spazierfahrt wird es nie wieder geben.

NB: Die DSO-Lektüre für die nächsten Tage ist gesichert.