Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis

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Maik Feller
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Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis

#1 Beitrag von Maik Feller »

Hallo

Frage zu Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis,

Beim Fotografieren der Strecke ist mir zwischen Weiden (Oberpf) und Neustadt (Waldnaab) aufgefallen das in beiden Richtungen für das Gegengleis Lf7 Tafeln mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h stechen,
das Regelgleis ist aber für 130 und 120 km/h zugelassen.

Kann mir jemand sagen welche betrieblichen gründe es haben könnte.

Hier eine übersicht
Bild

EDIT: Gleismagneten Nachgetragen

Gruß Maik
Zuletzt geändert von Maik Feller am 01.07.2015 23:20:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Alwin Meschede
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Re: Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis

#2 Beitrag von Alwin Meschede »

Für das Lf 7 unten rechts gilt allerhöchstwahrscheinlich: Dort war früher signalisierter Falschfahrbetrieb eingerichtet. Der SFB war immer auf 100 km/h begrenzt. Nach heutigem Regelwerk besteht rein von der Signalisierung her eigentlich kein Grund mehr, diese 100 km/h noch weiter durchzuhalten. Allerdings sind viele Einschaltstrecken von Bahnübergängen damals für die 100 km/h im Gegengleis bemessen worden. Wenn man jetzt die Geschwindigkeit im Gegengleis heraufsetzen wollen würde, müsste man die Einschaltstrecken umplanen und verliert dabei möglicherweise den Bestandsschutz... Da hat keiner Lust drauf. Also betoniert man stattdessen einen Pfahl und hängt ein Lf 7 Kz 10 daran.

EDIT: Befahren des Gegengleises auf Befehl (bei Dir der Fall für das Lf 7 "oben links") unterlag früher den selben Regeln, also generelle Beschränkung auf 100 km/h. Das fiel so in etwa um das Jahr 2003 herum weg. Ich tippe auch hier auf BÜ-Einschaltstrecken, die eine Geschwindigkeitsheraufsetzung verhindern.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 28.06.2015 20:22:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Maik Feller
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Re: Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis

#3 Beitrag von Maik Feller »

Bahnübergänge sind keine auf denn abschnitt,
die Lf 7 Kz 10 sind wohl 2008 mit Inbetriebnahme der Ks-Signale aufgestellt worden.

Hier noch ein bild wie es vor den umbau ausgesehen hatt.
Bild
links Richtung Windischeschenbach, rechts Richtung Weiden (Oberpf)
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stuvar
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Re: Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis

#4 Beitrag von stuvar »

Die 100 km/h waren ganz einfach aufgrund der fehlenden PZB-Sicherung angeordnet. Gem. EBO war die Vmax ohne aktive PZB-Sicherung (vor Hordorf) auf 100 km/h beschränkt. Da auf dem Gegengleis die vollständige PZB-Sicherung fehlte war die PZB-Sicherung nicht aktiv und somit nur maximal 100 km/h möglich.
Es ist richtig, dass die 100 km/h auch in den Vorschriften im signalisierten Falschfahrbetrieb enthalten waren. Meiner Meinung nach war das aber vorrangig aus dem obigen Grunde so.
Mit der Verschärfung der EBO wäre mittlerweile nur noch eine Vmax von 50 km/h zulässig. Wahrscheinlich als Kompromiss hat man dann die Ausrüstung der Gegengleise mit Ne2 + 1000 Hz GM und Ne1 mit 2000 Hz GM vereinbart um im Störungsfall wieder die 100 km/h fahren zu dürfen.

Soviel erstmal warum die 100 km/h noch gelten. Da man nun keine allgemeine Vorschrift mehr für das Befahren des Gegengleises hatte, musste man in allen betroffenen VzG das Gegengleis ergänzen und hat dort die 100 km/h eingetragen. Innerhalb der Bahnhöfe gilt im Übrigen auf beiden Gleisen stets die gleiche Geschwindigkeit, daher ist im VzG des Gegengleises im Bereich Weiden die 110 km/h eingetragen und ab der letzten Weiche dann 100 km/h. Der damit vorliegende Geschwindigkeitswechsel kann* daher mit einem Lf7 angezeigt werden. [* Solange kein GWB eingerichtet ist, darf auf die Lf-Signalisierung im Gegengleis verzichtet werden]



Soviel mal zu dem Thema.


Gerd

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Maik Feller
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Re: Lf7 Geschwindigkeitsbegrenzung im Gegengleis

#5 Beitrag von Maik Feller »

Danke für die Antworten

Info: Habe oben im bild noch die Gleismagneten Nachgetragen.

Gruß Maik
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